Eine "ganz normale" Entwicklung...

von Jacqueline Geiger

Als ich bei meinen Eltern ausgezogen bin und während meines Studiums einige hundert Kilometer von zuhause entfernt gewohnt habe, habe ich mich doch etwas allein gefühlt in der Anfangszeit. Ich habe mir einen Kindertraum erfüllt und endlich ein Meerschweinchen gekauft.

Mit einer Freundin bin ich also in ein Zoofachgeschäft gegangen um die nötige Ausstattung für so ein Tierchen zu kaufen. Zuerst habe ich mir das Tier ausgesucht - es war ein Männchen. Ich habe es Charlie genannt. Mein Zimmer war sehr klein, also sollte der Kleine in einem Käfig auf meine kleine Kommode (40 x 70cm) passen:

Meerschweinchen

Ich habe ihm zwar mehre Stunden täglich Auslauf gegeben, aber nach einem langen Unitag hat er mich trotzdem nicht mehr angeschaut und wollte auch nichts fressen. Schnell habe ich mich informiert und es war klar: ein zweites Böckchen musste her, weil ich ja keine kleinen Charlies und Charlines wollte - Schnuffie war also Charlies neuer Freund. Weil die zwei sich nun als Böckchen in dem kleinen Käfig oft gestritten haben und es den zweien sonst sehr langweilig war, habe ich nach ein paar Tagen einen größeren Käfig gekauft, der die Maße von 50 x 100cm hatte. Darin konnte man dann immerhin schon eine Hängematte befestigen, die Schnuffie gerne genutzt hat:

Meerschweinchen

Auch dieser Käfig war zu klein, wie sich leider schnell herausstellte. Nach meinem Umzug in eine größere Wohnung konnte ich den zweien mit der Hilfe meiner Mutti ein schönes Gehege bauen. Es bestand aus zwei zusammenklappbaren Umrandungen von sogenannten EURO-Paletten, die teilweise überlappend aufgestellt wurden und mit einer Rampe verbunden wurden. Die Maße solch einer Palette betragen 80 x 120 cm. Als Bodenplatten wurden Spanplatten genutzt, die man auch für die Unterkonstruktion unter beispielsweise Laminat nimmt. Darauf haben wir einen Rahmen geschraubt, so dass die Eckprofile der Klapp-Umrandungen draufpassten. Ausgelegt ist das Gehege mit PVC-Belag, der an den Ecken eingeschnitten und nach oben geklappt wurde. Mit breitem Klebeband wurden die überlappenden Stücke des PVC-Belags verklebt. Auf der Rampe liegt Teppich. Jetzt hatten die zwei endlich ein artgerechtes Gehege mit 2m² Grundfläche! Hier sieht man das fertige Gehege mal vor dem Einräumen - im Vordergrund der alte Käfig:

Meerschweinchen

Leider konnte Schnuffie dieses schöne Gehege nur knapp zwei Wochen genießen, denn er starb an Organversagen. Da Charlie nicht alleine bleiben sollte, habe ich ihm wieder einen neuen kleinen Freund gegeben - Purzel. Hier sieht man Charlie mit seinem neuen Freund gemeinsam in dem neuen Gehege Möhrchen fressen:

Meerschweinchen

Inzwischen habe ich unter das Gehege Füße geschraubt und darunter eine schöne Lauffläche mit HDF-Platten geschaffen, die ich wieder über Rampen mit dem "alten" Gehege verbunden habe, damit Charlie und Purzel mit ihren beiden neuen Freunden Feivel und Gurkendieb Pius auf 6,5m² richtig viel Platz zum Rennen und Spielen haben. Hier ist das "ganz neue" Gehege meiner vier Jungs:

Meerschweinchen

Die HDF-Platten habe ich mir im Baumarkt auf 25 x 50 cm zuschneiden lassen, sie sind mit einfachem Paketklebeband verbunden, was allerdings nicht so stabil ist wie Gewebeklebeband. Als Unterlage dient wieder PVC-Belag, im vorderen Bereich eine stabile Folie. Es ist eingerichtet mit Weidenbrücken, Heuraufen, Etagen und Pappkartons. Alle "Möbel" müssen für die Böckchen zum Hindurchrennen sein, damit es zu keinem Streit in einer "Sackgasse" kommt. Der gemütliche hintere Teil des Geheges ist eingestreut, im vorderen Bereich liegen alte Bettbezüge, damit die Jungs dort besser Rennen können.

Hier sieht man Gurkendieb Pius auf der Etage und Purzel darunter liegen:

Meerschweinchen

Die Etage ist ebenfalls aus einer Spanplatte gebaut, wo Füße drangeschraubt wurden. Hier sind Charlie und Feivel - mal wieder mit einem Möhrchen beschäftigt:

Meerschweinchen

Ich habe inzwischen auch gelernt, dass Meerschweinchen kein Trockenfutter bekommen sollen und auch keine Knabbersachen, wie man sie auf den ersten Bildern noch sieht. Ich verwende jetzt weiche Kleintierstreu für die empfindlichen Füßchen und füttere gutes Heu, Trockenkräuter und verschiedene Gemüsesorten. Meine beiden neuen Schweinchen Feivel und Pius stammen aus Notfällen - und nicht mehr aus der Zoohandlung.

Wer weitere Fragen an mich hat, kann sich gern per Mail bei mir melden: jacqueline.geiger@gmx.net

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