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Molly
Die kleine Molly sollten eigentlich nur die Wochen bei mir in Pflege bleiben, die ihre Besitzerin im Krankenhaus verbringen musste - aber dann kam alles anders. Als ich die fünfjährige Molly beim Einzug untersuchte, stellte ich sofort fest, dass sie nicht nur abgemagert war, sie hatte auch eine mehr als walnussgroße Zyste, Haarausfall am Bauch und wirkte krank. Sie zog an einem Freitag ein und über das Wochenende wurde klar, dass sie Schmerzen hat und wir etwas tun müssen. Die Besitzerin wollte eigentlich nicht, dass wir sie operieren lassen. Unser Tierarzt ist nicht gerade günstig und sie hätte das Geld nicht und irgendwie wollte sie auch nicht ganz einsehen, dass es Molly richtig schlecht ging. Dabei war das sehr offensichtlich. Also habe ich sie natürlich trotzdem operieren lassen und das war eine OP in letzter Minute, es fanden sich noch eine weitere Zyste an dem anderen Eierstock und die Gebärmutter war nur noch eine große Wucherung die schon in die Scheide wuchs. Die OP verlief relativ gut. Danach gingen die Probleme los. Die Wunde ging mehrfach auf, weil die unteren Nähte abgestoßen wurden. Es dauerte eine Weile, bis wir die Wunde ganz zu hatten und in der Zeit habe ich das arme Kind wohl sehr genervt. Sie musste gepäppelt werden, fand uns schlimm und das war kein guter Anfang. Ich konnte die Besitzerin überzeugen, dass Molly weiterhin Pflege braucht und wohl in meinem Rentnerhaufen besser aufgehoben ist, als allein in einem Käfig bei jemandem, der sich den Tierarzt nicht leisten kann. Also zog Molly dann am 6. August 2011 in mein Rentnergehege. Sie hatte zu Anfang schreckliche Angst vor anderen Meerschweinchen, taute dann langsam auf und jetzt, nachdem sie raus gefunden hat, dass es doch viel netter ist mit allen zusammen zu fressen und sich um Kuschelsachen zu streiten findet sich in der Gruppe gut zurecht. Sie hatte auch sehr sehr sehr viel zugenommen und war ein ganz propperes und rundes Schweinchen geworden. Aber nach einem Jahr ist sie dann doch gegangen, aber sie hatte dann wohl auch ein Alter etwa 7 Jahre.
Hier die ersten Bilder von Molly in Andenken an eine besondere kleine Maus
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Beim Päppeln im Kuschelsack. Erwartungsvoll und neugierig schaut sie der Spritze entgegen. Das Päppeln fand sie zu Anfang gar nicht schlecht, da ging das sogar fast freiwillig.
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So richtig lecker fand sie das Herbi Care aber dann auch nicht, wenn der Bauch leer war und das Molly hungrig, dann ging es zwar, aber schon bald hatte sie von dem langweiligem, grünen Zeug genug.
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Wenn sie nicht mehr mochte, schaute sie mich immer recht herausfordernd an. Dann war klar: bis hier her und nicht weiter! Sie fing dann immer demonstrativ an, Heu oder Trockenkräuter zu fressen, die ja auch immer im Sack lagen und dann war klar: ok, die Zeit des Päppelns ins vorbei.
Sie ist übrigens auf dem linken Auge blind, was leider auch Probleme bereitet, denn sie erschreckt sehr, wenn sich von der Seite ein Mensch oder ein Meerschweinchen nähert.
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Molly unterwegs in ihrem Quarantänegehege. Kurze Zeit saß sie dort mit Georgie zusammen. Der sollte eigentlich ohnehin ihr Partner werden, sie hatte ihn aber nicht akzeptiert und deshalb saßen beide in ihrem eigentlichen Zuhause in einem Käfig, der mit einem Gitter in der Mitte getrennt war. Hier, in dem großen Gehege, klappte es einigermaßen mit den beiden, aber die große Liebe war es nicht.
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Nach 9 Tagen im großen Gehege hat Molly endlich gelernt, im Gehege bei den anderen Schweinchen zu fressen und sich von Hand füttern zu lassen. Wir waren ihr alle noch sehr suspekt. Die anderen Schweine machten ihr manchmal noch Angst, vor allem, wenn sie durchs Gehege rannten. Aber so langsam schient Molly das Leben in einem großen Gehege mit Schweinefreunden zu genießen, sie schaute sich häufiger um und schnüffelte auch schon freundschaftlich an den anderen.
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Löwenzahn frisst sie am liebsten und der war es dann auch, der sie immer weiter aus ihrem Versteck trieb und sie dazu brachte, mit den anderen zusammen zu fressen. Mittlerweile lebt sie völlig in der Gruppe und benimmt sich endlich wieder wie ein richtiges Meerschweinchen: sie schubst Kuschelrollen durch die Gegend, zickt herum wenn ihr das Essen nicht passt, klaut anderen Löwenzahn aus dem Maul und benimmt sich eben richtig schweinisch.
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Die ganze Gruppe beim gemütlichen Grünzeugfrühstück. Wenn Molly nicht so untergewichtig und klein wäre, würde man kaum noch einen Unterschied merken. Auch ihr Fell glänzt wieder und wächst dicht nach und die Narbe am Bauch finde ich kaum noch.
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Tja und nach ein paar Wochen ist kein Unterschied mehr zu sehen, Madame hat - wie man unschwer erkennen kann, sehr zugenommen. Dieser runde Po gehört wirklich ihr. Und was man da auch sehen kann: sie ist gar kein Kurzhaarschweinchen. Nein, sie bekommt ein langes Sheltiefell ;)
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Und auch von Vorne ist sie jetzt einfach nur noch niedlich und sieht endlich aus, wie ein ganz normales Meerschweinchen. Süß oder?
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