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Kaninchen in Außenhaltung - der Auslauf

Zusätzlich zur Schutzhütte benötigen Kaninchen jeden Tag möglichst durchgehend Auslauf. Auslauf ist auch im Winter gesund und nützlich. Die Bewegung hält warm und Kaninchen vertragen auch die Feuchtigkeit oder sogar Schnee im Auslauf problemlos, wenn sie ein dickes Winterfell haben. Dass die Tiere im Sommer Auslauf auf der Wiese bekommen sollten, versteht sich von selbst. Hier können sie sich austoben, ihr Futter selbst suchen und sie bleiben durch die Bewegung an der frischen Luft gesund. Damit die Kaninchen sich gut aus dem Weg gehen können, jedes sein Revier hat und sie auch ein paar Hüpfer machen können, ohne gleich wieder am Gitter zu landen, sollte der Auslauf pro Kaninchen mindestens 3 m² aufweisen. Mehr Platz wissen die Kaninchen aber auch zu schätzen.

Bewegung hält zwar gesund, aber faul in der Sonne liegen ist auch nicht zu verachten
Faule Kaninchen

Sicherung

Der Auslauf muss von allen Seiten gesichert werden, nicht nur, damit die Kaninchen nicht entkommen und Nachbars Garten unsicher machen können, sondern auch um Jägern und Schädlingen den Zugang zum Gehege zu verwehren.

Für die Umzäunung des Auslaufes wird ein punktgeschweißter, rostfreier Kaninchendraht (viereckiger Volierendraht, kein sechseckiger Hühnerdraht!) verwendet. Der Gitterabstand sollte dabei nicht größer als 2 cm sein. Zwar ist es unseren Hopplern nicht möglich, eine handelsüblichen Kaninchendraht zu überwinden, aber Marder, Ratten und andere Tierchen können problemlos durch die weiten Maschen eines großen Kaninchengitters schlüpfen und im Gehege dann für allerlei Unheil sorgen. Ein zu großer Maschenabstand kann sogar den Kaninchen gefährlich werden, wenn sie versuchen am Gitter hoch zu klettern und ihre Pfötchen durch das Gitter rutschen.

Damit unsere Ausbruchskünsler nicht über das Gitter springen, sich nicht unten durch buddeln und um Marder, Ratten, Raubvögel, Katzen und andere Jäger aus dem Gehege raus zu halten muss das Gehege von allen Seiten, auch von unten und oben, gesichert werden.

Wird das Gitter am Rand ca. 20 - 30 cm senkrecht in den Boden eingegraben, verhindert das meist schon, dass sich die Kaninchen heraus und Marder hinein buddeln. Auch an den Rändern senkrecht eingelassene Gehwegplatten bieten einen guten Schutz. Um das Gehege am Boden zu sichern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es ist aufwändig, aber durchaus sinnvoll, den Boden ca. 30 - 50 cm tief abzutragen, dort ein rostfreies Gitter auszulegen und dann den Boden wieder mit Erde aufzufüllen. So können die Kaninchen zumindest ein wenig graben. Der Boden des Auslaufes kann auch aus Beton gegossen oder mit Waschbetonplatten oder Steinenplatten ausgelegt werden. Nur im Sommer darf ein Teil davon offen liegen, damit die Kaninchen sich dort abkühlen können. Im Winter muss so ein Auslauf mit Steinboden komplett abgedeckt werden, idealerweise mit Rindenmulch, Erde/Sandgemisch, Sandkastensand oder mit einer sehr hohen Schicht Stroh und Einstreu. Stroh schimmelt allerdings stark wenn es zu feucht wird, deshalb muss der Auslauf in so einem Fall komplett abgedeckt und jede Woche gründlich gereinigt werden.

Bei kleinen Ausläufen für zwei Zwergkaninchen reicht eine Höhe von etwa 50 - 60 cm aus. Bei so kleinen Ausläufen wird der gesamte Auslauf mit Gitterdeckeln abgedeckt, die einzeln zu öffnen sind. Bei größeren Gehegen ist es sinnvoll, diese so hoch zu bauen, dass ein Mensch aufrecht darin stehen kann, das erleichtert die Reinigung und die tägliche Versorgung der Kaninchen. Hier gibt es wieder verschiedene Möglichkeiten, eine sehr beliebte Variante sind Pyramidengehege.

Die Windseite des Geheges sollte mit einer festen Holzwand versehen werden, dort ist dann auch der richtige Platz um die Schutzhütte sicher aufzustellen. Schauen Sie auf die umliegenden Bäume - dort wo diese stark mit Moos bewachsen sind, ist die Windseite. Bei starken Regen- oder Schneefällen ist es sinnvoll, den Auslauf zumindest teilweise mit einer Plane abzudecken.

Wichtig: Ein Teil des Auslaufs sollte immer im Schatten liegen (die Sonne wandert!). Damit die Kaninchen dort nicht überhitzen.

Bei schlechtem Wetter wird das Gehege abgedeckt, schattiger wird es so auch
Kaninchengehege

Viele Beispiele für Kaninchengehege mit angeschlossenem Auslauf finden Sie hier:

Kaninchengehege Bildersammlung

Freilauf

Die Schutzhütte und der Auslauf sind Pflicht für jeden Kaninchenhalter, damit die Tiere vor allem Nachts dort sicher und geschützt unter gebracht sind. Allerdings: Wer einen hoch eingezäunten Garten hat, der kann seinen Tieren auch die Möglichkeit geben, diesen tagsüber zu erkunden. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn keine fremden Katzen durch den Garten stromern, keine gefährlichen Raubvögel in der Nähe wohnen und der Garten auch sicher vor freilaufenden Hunden ist. Kaninchen, die ganz frei laufen, wissen normalerweise auch sehr genau, was sie fressen dürfen und was nicht, also sind auch unverträgliche Pflanzen im Garten kein Hindernis für einen Freilauf. Vorraussetzung ist allerdings eine schöne Wildwiese mit Kräutern und Gräsern, damit die Tiere beim Freilauf immer Futter finden (Giftpflanzen sollten allerdings entfernt oder umzäunt werden, vor allem, wenn es keine einheimischen Pflanzen sind, diese sind für Kaninchen nur schwer zu erkennen). Die Tiere lernen schnell, wo ihr Gehege ist und das sie am Abend wieder dort rein müssen, mit ein paar Leckerchen sind unsere leicht am Abend davon zu überzeugen, ihre Pyramide aufzusuchen. Es ist einfach toll den Tieren dabei zuzusehen, wie sie sich unter Büschen im Schatten abkühlen, Sandkuhlen bauen, im Winter durch den Schnee rennen und friedlich auf der Wiese grasen. Unsere können dazu auch noch durch die Katzenklappe ins Haus - was gern genutzt wird um mal in der Küche in Leckerchen zu erbetteln.

So richtig im Sand wälzen und das ganz ohne Gitter drumheru, Felix genießt den Sommer im Garten
Kaninchen

Beispiel für Freilaufkaninchen:
Egons Kaninchen mit Ninipyramide

Einrichtung

Der Auslauf sollte abwechslungsreich gestaltet werden. Er kann mit Gras, Löwenzahn, Giersch und Kräutern am Boden begrünt werden. Allerdings wird das in kleinen Gehegen schnell abgefressen und der Boden verwandelt sich vor allem in feuchten Sommern schnell in eine Matschlandschaft. Sollte dies der Fall sein, ist es ratsam, den Boden des Auslaufs mit Rindenmulch oder auch Sand einzustreuen. Damit das begehrte Grün nicht völlig vernichtet wird, sollte der Auslauf sehr großzügig gebaut werden, dann ist es nämlich möglich, immer einen Teil des Auslaufes mit einem Gitter abzutrennen, damit das Grün dort die Möglichkeit bekommt nachzuwachsen.

Kleine Schutzhütten, Korkröhren, Steinröhren, einfache Etagen oder Kisten mit vielen Eingängen, große Wurzeln zum Drunterkrabbeln, Häuser aus Ziegelsteinen oder Schieferplatten sowie Weidenzweigröhren können das Gehege optisch aufwerten und bieten im Sommer Schatten.

Sträucher bieten den Tieren Futter und ebenfalls Unterschlupf. Gut geeignet sind z. B. Haselnussstäucher oder Johannisbeerstäucher. Natürlich werden diese von den Kaninchen mit Begeisterung komplett zerlegt und zernagt. Deshalb ist es sinnvoll vor allem junge Sträucher im Wachstum oder empfindliche Sträucher zu schützen. Wickeln Sie dazu um den unteren Bereich des Strauches einfach einen Schutz aus Volierendraht (so kommt Licht an die Pflanze, aber kein Kaninchenzahn).

Da hat Felix keine Chance, an die Pflanzen kommt er nicht ran.
Pflanzenschutz vor Kaninchen

Auch Spielsachen können im Auslauf angeboten werden. Sehr beliebt sind natürlich Sandspielplätze. Dafür eignen sich z. B. handelsübliche Sandkästen für Kinder gefüllt mit Spielsand, Plastikröhren bieten nicht nur Unterschlüpfe, sondern imitieren auch die natürlichen Tunnel die Kaninchen normalerweise graben:
Kaninchen

Weitere Informationen finden Sie hier:
Kaninchen in Außenhaltung
Schutzhütte, Schutzhaus und Kälteschutz
Ernährung bei Außenhaltung