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Auch wenn Kaninchen keine aufwendigen Spielgeräte benötigen, sollte das Gehege abwechslungsreich eingerichtet werden. Mit einfachen Mitteln können Sie das Gehege naturnah und ansprechend gestalten. Dabei sollte sich der Halter an den natürlichen Bedürfnissen und körperlichen Möglichkeiten der Tiere orientieren. Kaninchen benötigen immer einen sicheren Unterschlupf, eine Heuraufe und Wasser. Darüber hinaus möchten auch Kaninchen spielen, und vor allen Dingen möchten unsere kleinen Langohren auch gemütliche Ecken und Plätze vorfinden, in denen sie ihrer Lieblingsbeschäftigung - dem friedlichen Schlummern - nachgehen können. Achten Sie immer darauf, dass Sie nicht den ganzen Käfig
zustellen und die Kaninchen genug Platz zum Laufen und Springen haben. Siehe auch: Kaninchengehege/Gehegestruktur
Häuser
Jeder kennt den Anblick eines Kaninchenkäfigs mit putzigen kleinen Häusern darin, aber diese sind eher auf das zugeschnitten, was der Mensch als idealen Unterschlupf sieht; sie sind aber nicht unbedingt ideal für Kaninchen.
Grundsätzlich:
- Bieten Sie für jedes Kaninchen ein eigenes Haus an. Dabei sollten die Häuser so groß sein, dass mindestens zwei Kaninchen darin lang ausgestreckt liegen können! Für Zwergkaninchen ab 30 x 30 cm, für größere Kaninchen entsprechend größer.
- Verwenden Sie keine Häuser aus Plastik, da in ihnen keine ausreichende Luftzirkulation herrscht und es darin schnell feucht wird.
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Wählen Sie von Anfang an die Häuser für jedes Kaninchen ausreichend groß. Für Zwergkaninchen mindestens eine Breite von 30 cm eine Länge von 40 cm und eine Höhe von 30 cm, für große Rassen entsprechend größer! Ihre Kaninchen bleiben nicht immer so klein, wie sie es am
Anfang als Jungtiere vielleicht noch sind!
- Jedes Haus sollte über zwei große Türen verfügen, so dass die Tiere einfach hindurchflitzen können. So werden Streitereien in den Häusern vermieden. Ideal sind Türengrößen ab 12 x 12 cm für Zwergkaninchen und ab 15 cm für mittelgroße Kaninchen und für große Kaninchen entsprechend größere Eingänge.
- Die Häuser sollten aus Naturholz bestehen, da Kaninchen Leimholz häufig annagen. Biosperrholz ist ebenfalls geeignet. Es kann sinnvoll sein, die unteren 10 cm am Haus zu lackieren, vor allem, wenn das Haus in der schmutzigen Einstreu steht. Mehr Informationen zu Materialien finden Sie hier: Materialkunde.
- Um die Käfigfläche zu vergrößern, sollten Sie Häuser mit Flachdach verwenden. Kaninchen springen gern auf ihre Häuser und verwenden sie als Aussichtsplattform, Spitzdächer sind deshalb ungeeignet.
- Bei gekauften Häusern ist dringend drauf zu achten, dass evtl. vorhandene Fenster (runde Löcher) vergrößert oder ganz verschlossen werden. Schon häufig sind Kaninchen mit ihren Köpfen in den zu kleinen Fensterlöchern hängen geblieben!
Etagen
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Häuser
Etagen
Heuraufen
Einrichtung
Links

Vorbildlich


Riesen Haus


Großes Haus


Eckhaus
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Etagen in verschiedenen Größen, entweder direkt ins Gitter des Schlafkäfigs geklemmt oder auch als flexible Etage ins Gehege oder in den Auslauf gestellt, sind optimale und tiergerechte Unterschlüpfe und vergrößern die Käfigfläche. Ideal sind Holzetagen, diese sollten lackiert werden. Geeignet sind spezielle, ungiftige Lacke ,die für Kinderzimmereinrichtungen verkauft werden und "sabbersicher" sind. Eine Etage mit einer Höhe von ca. 25 - 30 cm und einer Grundfläche von mindestens 0,3 m² ist als Unterschlupf für Zwergkaninchen gut geeignet, für größere Kaninchenrassen müssen die Etagen selbstverständlich größer sein. Die Etagen sollten nicht zu hoch werden; sind sie wesentlich höher angebracht, verlieren sie ihre Funktion als sicherer Unterschlupf. Etagen werden nicht zur Grundfläche des Geheges gezählt, es sei denn, sie sind größer als 1 m² und können gut strukturiert werden. Eine Tiefe von mindestens 50 cm ist für Etagen auf denen sich Zwergkaninchen viel aufhalten (sollen) sinnvoll. Grundsätzlich sollten Etagen so groß sein, dass die Kaninchen gut aneinander vorbei kommen.
Vorschläge zum Befestigen der Etagen im Käfig:
Messen Sie die Tiefe des Käfigs von innen genau nach. Überlegen Sie sich dann, wie breit die Etage werden soll (auf Türen achten!). Lassen Sie sich im Baumarkt eine genau passende Sperrholzplatte oder Massivholzplatte zurechtschneiden. Diese Platte sollte mindestens 1 cm dick sein. So eine Etage können Sie auf verschiedene Weise befestigen:
Im Gitterkäfig:
Schrauben Sie an den Seiten Haken ein, mit denen Sie das Bett ins Gitter hängen. Das ist allerdings etwas unhandlich und rutscht leicht.
Sie können auch Schrauben, welche statt eines normalen Schraubkopfes oben rundgebogene Enden haben (wie
Ösen), verwenden. Nehmen Sie dazu noch normale Metallunterlegscheiben. Auf beiden
Seiten des Brettes werden jeweils 2 kleine Löcher (eine Stärke kleiner als die Schrauben) vorgebohrt und dann wird das Brett angepasst, die
Unterlegscheiben kommen von außen gegen das Gitter und mit den Schrauben wird das Brett fixiert. Auf diese Weise können Sie auch kleine Eckbretter sicher befestigen.
Die einfachste Möglichkeit, ohne Schrauben und Haken eine Etage in einen Gitterkäfig zu installieren, ist diese:
Messen Sie wieder die Breite des Gitters nach. Geben Sie ca. 4 cm dazu und lassen Sie sich dieses Brett zuschneiden. An den Stellen, an denen beim Käfig die hochkantigen Gitterstreben
sind, sägen Sie dann entsprechend 2 cm tiefe Einkerbungen beidseitig in das Brett. Das Brett wird dann mit
etwas Gewaltanwendung ins Gitter geklemmt. Man muss dafür meist das
Gitter etwas strapazieren und biegen, aber dafür halten diese Etagen
dann bombenfest - schlecht ist das allerdings bei der Reinigung.
Im Eigenbau ohne Gitter - im Auslauf
Schrauben Sie einfach vier Füßchen in der passenden Größe unter das Brett, so dass ein kleines Tischchen entsteht, welches Sie leicht beim Reinigen herausnehmen können. Bringen Sie rundherum ca. 2 - 3 cm dicke Leisten an, auf welche die Etagen gelegt werden. Verwenden Sie Regalbefestigungen, wie man sie für Wandregale verwendet.
Rampen/Treppen
Damit die Kaninchen problemlos auf die Etagen kommen, werden Rampen angebracht. Zwar springen jüngere Kaninchen problemlos auf die Etagen, aber ältere Semester tun sich mitunter nicht so ganz leicht - und kein Kaninchen bleibt ewig jung. Bringen Sie die Rampen in einem Winkel von 20 - 30° an. Besonders gut geeignet sind Korkplatten, aber auch Sperrholzplatten, auf die mit ungiftigem Holzleim mit ca. 5 cm Abstand Holzleisten aufgeklebt werden, sind geeignet. Die Rampen sollten für Zwergkaninchen mindestens 20 cm breit sein, bei größeren Tieren entsprechend breiter ( immer so breit, dass die Tiere auch mit leicht gespreizten Hinterbeinen bequem drauf liegen könnten). Da Kaninchen allerdings noch lieber springen, sind zusätzliche Treppen sinnvoll. Katzenkratzbäume mit entsprechenden Ablagen vor die Etagen gestellt werden gern genutzt. Auch kleine Tischchen, die gleichzeitig alls niedriger Unterschlupf dienen können, werden gern angenommen. Die Absprungfläche der Etagen muss rau (Handtücher mit Klettband drauf befestigen) oder sein, glatte Flächen sind nicht geeignet. Die einzelnen "Treppenstufen" sollten dabei eine so große Grundfläche aufweisen, dass die Kaninchen bequem darauf sitzen können.
Heuraufen
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Etage mit Haken

Tischetagen

Etage mit Rampe
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Da Kaninchen immer sauberes Heu zur freien Verfügung haben müssen, sind Heuraufen natürlich besonders wichtige Einrichtungsgegenstände. Benutzen Sie eine normale Gitterheuraufe nur dann, wenn Ihre Kaninchen nicht hineinspringen, oder decken Sie die Raufe von oben mit einem fest schließendem Brett ab, sonst könnten die Kaninchen sich dort schwer verletzten. Achten Sie darauf, dass die Raufen fest angebracht sind und nicht von den Tieren umgestürzt oder heruntergerissen werden können. Im Zoofachhandel sind Raufen mit Deckel zu bekommen, das verhindert, dass die Tiere hinein springen und das Heu verschmutzen.
Viele Heuraufenideen und Bastelanleitungen für Heuraufen finden sich auf auf unserer Meerschweincheninfoseite: Eigenbauheuraufen. Dort finden sich z.B. Bilder dieser Ideen:
- In einen Ziegelstein werden hochkant Zweige in die Löcher gesteckt, zwischen den Zweigen wird das Heu verteilt.
- In eine Ytongplatte werden Löcher gebohrt, in welche ebenfalls hochkant Zweige oder Bambusstangen gesteckt werden.
- Aus unbehandelten Holzstäben und einer dicken Holzplatte als Bodenstück können mit etwas Phantasie Heuraufen selber gebaut werden. Egal, ob eine dreieckige Raufe für die Käfigecke daraus entsteht oder eine Raufe zum Aufhängen mit Deckel.
- Heukissen/Heutasche: Dazu können Sie ein altes Kissen verwenden, es geht aber ebensogut mit einer alten Leinentasche. In diese werden 2 - 4 Löcher Vorne hereingeschnitten - groß genug für Kaninchenschnautzen, zu klein für Köpfe ( also ca. 5 - 7 cm). Die Löcher werden umnäht um ihnen etwas Festigkeit zu geben. Von Oben wird das Heu eingefüllt. Die Leinentaschen können einfach mit den Henkeln am Gitter festgeknotet werden, Kissen können mit Wäscheklammern befestigt werden. Ist kein Gitter vorhanden, können die Kissen mit Klettband am Gehegerand angebracht werden, das Klettband wird oben an die Heukissen genäht, das Gegenstück wird mit doppelseitigem Klebeband an der Gehegewand aufgebracht, so halten die Heukissen fest und können trotzdem leicht zum Reinigen abgenommen werden. Heukissen und andere Stoffe müssen unverzüglich entfernt werden, wenn sie gefressen werden, es kann beim Verzehr von Stoffen zu Darmverschluss kommen und die Fäden können sich um die Gliedmaße wickeln.
Allerdings freuen sich alle Kaninchen sehr, wenn sie auch einen Heuberg im Gehege liegen haben, der täglich erneuert wird. Denn alle Kaninchen lieben es, im Heu zu liegen und zu kuscheln und gleichzeitig zu fressen.
Hier finden Sie noch ausführlichere Informationen zum Thema: Wie sollte eine gute Heuraufe beschaffen sein?
Weitere Einrichtungsgegenstände
Kork
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Bambusraufe

Heutasche
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Wesentlich schöner und flexibler einsetzbar als handelsübliche Häuser sind Korkröhren, Korkrampen und Korkhöhlen, welche Sie in vielen Varianten im Zoofachhandel erwerben können. Eine große Auswahl Korkröhren finden Sie in den Aquaristikabteilungen der Zoofachgeschäfte. Kork ist ideal für Kaninchengehege, er ist widerstandsfähig, ungiftig, wenn er angenagt wird, und kann sehr gut und leicht gereinigt werden. Korkröhren ziehen kaum Nässe und nehmen den Geruch des Kaninchenurins nur langsam an. Wenn sie doch mal stärker verschmutzt sind, können sie leicht mit heißem Wasser gereinigt werden.
Katzenkratzbäume
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Korkröhre
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Kaninchen springen sehr gern auf höher gelegene Plateaus, dafür eignen sich Katzenkratzbäume ganz hervorragend. Haben Sie stubenreine Kaninchen, sind natürlich auch die Kuschelhöhlen von Kratzbäumen sehr beliebte Unterschlüpfe. Allerdings gibt es durchaus leider Kaninchen, die mit Begeisterung diese Kratzbäume auseinander nehmen und den Stoff abziehen. Wie gut der Stoff den Kaninchenkrallen stand hält, ist auch eine Frage der Stoffqualität. Wir der Stoff der Kratzbäume massiv angenagt und gefressen, muss auf die Katzenkratzbäume verzichtet werden, denn es besteht die Gefahr des Darmverschlusses durch die Kunststofffäden und die Fäden könnten sich um die Gliedmaße wickeln. Leider können auch die Tackernadeln, mit denen die Stoffe an den Katzenkratzbäumen befestigt sind, die Tiere verletzten. Deshalb sollten entweder Kratzbäume ohne Stoffbespannung verwendet werden (wie z.B. der Kratzbaum Natural Paradise Mini), oder die Stoffbespannung und alle Tackernadeln entfernt werden.
Hundekörbchen/Heukörbe
Sehr beliebt sind auch Körbe aller Art. Hundekörbe, Einkaufskörbe, Aufbewahrungskörbe aus Weide etc. Bei Körben ist darauf zu achten, dass sie nicht oder zumindest ungiftig lackiert sind. Es besteht die Gefahr des Hängenbleibens mit den Krallen, wenn Löcher im Korb sind; beschädigte Körbe sollten ausgewechselt werden. Auch sind diese Körbe schlecht zu reinigen und müssen oft ausgetauscht werden. Viele Kaninchen zernagen die Körbe relativ schnell.
Holzbrücken
Als Unterschlupf sehr beliebt sind auch Holzbrücken. Diese bestehen aus Weidenzweigen und sind deshalb auch unter dem Namen "Weidenzweigröhren" bekannt. Sie sind auch mitunter in Haselnuss oder anderen Holzarten erhältlich. Bei diesen Röhren sind die Zweige biegsam mit Draht verbunden, sie können als Höhle oder Rampe eingesetzt werden, oft werden sie von den Kaninchen auch als Nagematerial verwendet. Allerdings besteht die Gefahr des Hängenbleibens, wenn die Röhren nicht gut verarbeitet oder schon zernagt sind. Springen die Kaninchen auf die Röhren, können sie mit ihren Krallen in den Ritzen hängen bleiben. Es sollten also nur wirklich gut verarbeitete Röhren angeboten werden, welche regelmäßig auf Löcher überprüft werde.
Zweige, Wurzeln, Steine
Zweige von verschiedenen Bäumen können zum Dekorieren des Geheges eingesetzt werden. Besonders geeignet sind Zweige von Apfelbäumen, Haselnussbäumen, Birnenbäumen, Birken, Erlen, Weiden, Obstbäumen sowie von Johannisbeerbüschen und Heidelbeerbüschen. Allerdings sind nicht alle Baum- und Sträucherarten geeignet, einige sind unverträglich oder giftig, welche das sind entnehmen Sie bitte unseren Listen. Kaninchen gehören zu den wenigen Kleintieren, die auch Nadelhölzer vertragen. Echte Tannen und Kiefern sind gut verträglich. Echte Tannen und Kiefern dürfen als Gehegedekoration eingesetzt werden. Allerdings sind Weihnachtsbäume häufig mit Pestiziden belastet, und z. B. Thuja, Zypressen sowie Eibe sind giftig. Stellen Sie die Zweige als Höhlen zusammen oder lehnen Sie die Zweige an so die Käfigwand, dass Unterschlüpfe für die Tiere entstehen. Blätter und Nadeln können an den Zweigen bleiben. Wurzeln, wie sie für Aquarien angeboten werden, können zur Dekoration eingesetzt werden, achten Sie aber darauf, dass die Wurzeln auch einen Nutzen haben (Höhle oder Treppe). Als reine Deko würden sie den Tieren nicht nützen und nur die Grundfläche des Käfigs verkleinern. Steine als Aufgang zu Etagen (Treppen) oder unter Futternäpfen sind sehr nützlich für die Krallenpflege.
Toiletten
Kaninchentoiletten sollten nicht fehlen (siehe auch -> Stubenreinheit beim Kaninchen). Hierfür eignen sich die gängigen Katzentoiletten aus dem Handel mit etwas Streu befüllt (kein klumpendes Katzenstreu - siehe: Einstreu).
Manche Kaninchen bevorzugen ruhige und dunkle Ecken für ihr Geschäft. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, eine überdachte Kaninchentoilette anzubieten (ein Katzenklo mit Deckel). Viele Kaninchen benutzen diese aber nur, wenn keine Klappe an der Tür ist. Allerdings kann es in einem Haus mit nur einem Eingang, was bei Katzenklos üblich ist, schnell zu Streit im Haus kommen (siehe Häuser), dies ist also nur für Kaninchen geeignet, die sich sehr gut vertragen. Sonst müsste eine zweite Tür in die Rückwand gesägt werden oder es wird statt der gekauften Katzentoilette ein Eigenbau mit zwei Türen oder besser mit einer Etagedarüber angeboten.
Mitunter nagen Kaninchen Plastiktoiletten an, dann können große, eckige Bratpfannen aus Metall, Auflaufformen aus Keramik und andere Küchenartikel als "nagefeste" Kaninchentoilette verwendet werden.
Links
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Erfahrungsbericht: Kaninchenhaltung in der Wohnung
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Kratzbaum

Steintunnel
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