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Trockenfutter/Pellets/Fertigfutter für Kaninchen?

Weil wir oft danach gefragt werden, hier eine Erklärung zum Inhalt dieser Seite: dies ist kein Fachartikel und es erhebt auch nicht den Anspruch, einer zu sein. Dieser Infotext ist nur der Versuch, dem normalen Kaninchenhalter zu erklären, warum ein handelsübliches Trockenfutter seinem Tier mehr schadet als das es nützt.

Natürliche Kaninchenernährung
Inhalt von Trockenfutter/Pellets/Fertigfutter
Wie passen diese Bestandteile in zu den natürlichen Bedürfnissen der Tiere?
Wie sieht die gesunde Ernährung von Kaninchen aus?
Welches Trockenfutter kann verfüttert werden?
Warum wird Trockenfutter verfüttert?
Benötigen Kaninchen Trockenfutter?
Warum behauptet viele Halter ihre Tiere würden abnehmen oder krank werden ohne Trockenfutter?
Welche negativen Folgen hat das Verfüttern minderwertiger Trockenfutter?
Inhaltsstoffe einzelner Trockenfuttersorten
Trockenfutterliste - was ist drin in Ihrem Trockenfutter?

Natürliche Kaninchenernährung

Zuerst sollten wir uns mit den natürlichen Bedürfnissen und der Verdauung von Kaninchen vertraut machen. Die Wildform unserer Hauskaninchen ernährt sich in erster Linie von Gräsern, Kräutern, Rinden und Zweigen und wenn sie diese erreichen auch Blättern von Gemüsepflanzen. Zugang zu Getreide haben diese Tiere nur während der Erntezeit. Zwar werden in Deutschland verschiedene Getreidesorten zu verschiedenen Zeiten reif, so dass die Erntezeit unterschiedlich ausfällt. Das bedeutet aber nicht, wie mitunter behauptet wird, dass Kaninchen 6 Monate im Jahr Zugang zu Getreide hätten, denn normalerweise leben Kaninchen gar nicht auf einem Getreidefeld, sie leben bestenfalls neben Getreidefeldern und auch dann nur an einem, maximal zwei Feldern, auf denen höchstens 2 - 4 Wochen im Jahr reifes Getreide zu finden ist - kein Kaninchen der Welt zieht von reifem Getreidefeld zum nächsten. Die meisten wildlebenden Kaninchen haben allerdings kaum Zugang zu reifem Getreide und wenn sie die Wahl haben, zeigen Untersuchungen deutlich, dass sie es sogar meiden.

Auch wenn unsere Kaninchen sich optisch doch sehr von ihren wilden Verwandten unterscheiden, ihre Verdauung funktioniert immer noch nach dem gleichen Prinzip, ihre Nahrungsbedürfnisse sind die Gleichen und von daher werde ich diese Bedürfnisse kurz erläutern. Kaninchen haben einen dünnwandigen Magen und einen langen Darm, der nur eine sehr geringe Peristaltik aufweist. Deshalb funktioniert die Verdauung von Kaninchen nur, wenn das Tier ständig frisst, dabei grobe Rohfaser aufnimmt und die Mahlzeiten über den ganzen Tag verteilt werden, denn nur dann wird der Speisebrei gleichmäßig im Darm vorgeschoben. Die Schneide- und Backenzähne wachsen Zeitlebens und sind auf einen ständigen Zahnabrieb angewiesen. Der Abrieb der Backenzähne wird nur durch langsames Zermahlen von Futter gewährleistet. Beim Kauen von Futterbestandteilen nutzen die Zähne kaum ab, statt dessen werden einzelne Muskelpartien falsch beantsprucht, da die übliche Nahrung von Kaninchen nicht gekaut wird. Mehr Informationen zur Verdauung finden Sie hier: Kaninchen Anatomie Verdauung.

Die gesündeste und wichtigste Nahrungsmittel für Kaninchen ist eine Kräuterwiese, ersatzweise gibt es Heu und Grünfutter. Heu und Grünfutter hält den Darm in Schwung da es durch den großen Rohfaseranteil in großen Mengen aufgenommen und wieder ausgeschieden wird, es nützt dem Zahnabrieb der Backenzähne wenn es zermahlen wird. Heu enthält, obwohl es getrocknet ist, noch viele Mineralien und Vitamine. Kaninchen sind in der Lage nahezu alle Nährstoffe, welche sie brauchen aus einem hochwertigem Kräuterheu zusammen mit Grünfutter zu bekommen. Vitamine synthetisieren sie aus hochwertigem Futter in ihrem Blinddarm und nehmen diese mit dem Kot wieder auf. Sie können Vitamin C speichern.

Inhalt von Trockenfutter

Sehen wir uns Trockenfutter erstmal genauer an, folgende Bestandteile kann so ein Trockenfutter enthalten:
  • Pellets aus Heu, Kräutern
  • Pellets aus Heu, Kräutern mit Zusatzstoffen wie Getreide, Melasse etc.
  • Getreide/Mais in Form von Körnern, Flocken, Flakes und Pellets
  • Obst, Hülsenfrüchte und Gemüse getrocknet, aufgepoppt oder gepresst
  • Melasse/Zucker/Honig
  • Nüsse/Kerne
  • Pflanzliche und tierische Nebenerzeugnisse
  • Milch, Eier; tierisches Eiweiß
  • div. Zusatzstoffe die nicht näher definiert sind sowie Konservierungsstoffe und Vitamine und Mineralien
  • Kräuter wie Luzerne und Petersilie

Wie passen diese Bestandteile zu den natürlichen Bedürfnissen der Tiere?

Pellets aus Heu / Gras / Kräutern
Diese Pellets bestehen aus zermahlenem, getrocknetem Gras (Heu), häufig mit einem Kräuteranteil.

Diese Pellets werden mit den Vorderzähnchen zerkleinert und/oder mit den Backenzähnen zerquetscht. Somit dienen Sie nicht dem natürlichem Backenzahnabrieb, der nur durch die langsame Mahlbewegung gefördert wird. Das Zerquetschen, bzw Kauen mit den Backenzähnen reizt die Kiefermuskulatur, weil Kauen eine für Kaninchen unnatürliche Maulbewegung dar stellt. Stark gemahlene / pulverisierte Rohfaser sorgt für eine Verkürzung der Darmpassage, was zu eine unzureichenden Aufspaltung der Nahrung führt, Nährstoffe werden nicht ausreichend aufgenommen. Ursprünglich wurde angenommen, dass die Verweildauer von Futter im Darm länger ist, wenn keine Rohfaser den Darm füllt. Aber Untersuchungen zeigen, dass das Darmvolumen durch Pelletfütterung abnimmt. Zwar sorgt viel grobe Rohfaser für einen gleichmäßigen, aber nicht immer unbedingt für einen schnellen Transport des Nahrungsbreies durch den Darm. Die Rohfaser sollte deshalb nur in grob zerkleinerter Form vorliegen, nur grobe Rohfaser sorgt für einen langsamen und gleichmäßigen Transport der Nahrung durch den Darm. So können Nährstoffe gut aufgeschlossen werden. Werden sehr viele dieser Pellets in kurzer Zeit gefressen, sind die Tiere zu schnell satt und fressen wesentlich weniger Heu.

Pellets aus Gemüse / Obst
Diese Pellets bestehen aus Trester. Es handelt sich um die Reste der Saftherstellung. Werden Früchte und Gemüse die für die Saftherstellung ausgepresst, bleibt der Trester übrig, dieser wird dann in Stäbchen gepresst und getrocknet.

Diese Stäbchen enthalten im Vergleich zu frischem Gemüse relativ viel Stärke sowie verschiedene Zuckerarten und kaum noch Vitamine und Mineralien. Sie quellen oft im Magen auf, machen die Tiere zu satt. Der hohe Kohlenhydratanteil sorgt bei massiver Aufnahme für Übergewicht, bei mäßiger Gabe kommt es nur zu einem hohen Blutzuckerwert und Fehlgärung im Darm.

Pellets mit Zusatzstoffen wie Getreide/Honig/Melasse
Diese Pellets bestehen meist aus Luzernegrünmehl vermischt mit Getreide, verklebt mit Melasse, sie enthalten oft Melassetrockenschnitzel, sowie eine Vitamin und Mineralstoffmischung

Diese Pellets machen die Tiere in erster Linie zu schnell satt, die Tiere nehmen weniger Heu auf. Der natürliche Abrieb der Backenzahnabrieb ist somit nicht mehr ausreichend gewährleistet. Manche Pelletarten quellen im Magen der Tiere stark auf und belasten die dünnen Magenwände. Die enthaltene Rohfaser ist ebenfalls stark vermahlen, dadurch verändert der Pelletbrei die Darmpassage des Speisebreis, die Nährstoffe der Nahrung werden nur unzureichend aufgenommen. Werden sehr viele Pellets in kurzer Zeit gefressen, sind die Tiere zu schnell satt und fressen wesentlich weniger Heu. Wird zusätzlich wenig Rohfaser in Form von Heu aufgenommen und wird die Grünfuttermenge verringert, verbleibt der Futterbrei dieser Pellets zu lange im Dickdarm und sorgt für ein Anstieg des PH Wertes. Stärke wird im Darm nur teilweise in Mehrfachzucker umgewandelt, es dient Hefen als Nahrung und kann im Darm zu Fehlgärung (Blähungen) führen. Stärke/Mehrfachzucker wird nur unzureichend in Einfachzucker aufgespalten und in der Form als Energie aufgenommen, ein Teil der Stärke gelangt unaufgeschlossen in den Dickdarm und dient dort Bakterien und Hefen als Nahrung.

Kräuterpellets z.B. aus Luzerne und Petersilie
Diese Pellets bestehen meist aus zermahlener Luzerne und verschiedenen anderen Kräutern, häufig mit einem kleinen Anteil an Melasse oder Getreide als Bindemittel.

Eine Überversorgung mit Kalzium ist durch Konzentratfütterungen mit Luzernepellets oder/ und Petersilie möglich, entsprechende Pellets sollten von daher nur selten verfüttert werden. Ansonsten haben diese Pellets ebenfalls die negativen Nebenwirkungen wie die oben genannten Graspellets.

Zusatzinfo zu den Pellets:
Es muss bei Pellets zwischen heißgepressten und kaltgepressten Pellets unterschieden werden.
Bei heißgepressten Pellets werden die Inhaltsstoffe stark erhitzt und dann zu Pellets gepresst. Diese Pellets haben meist eine sehr glatte Oberfläche, sind hart und haben einen stark vermahlenen Rohfaseranteil. Bei der Herstellung gehen wichtige Vitamine und Inhaltsstoffe verloren, diese werden anschließend als künstliche Mischung wieder auf die Pellets aufgebracht und sind dort sogar meist als glatter Film über den Pellets zu erkennen. Kaltgepresste Pellets werden lediglich angefeuchtet und ggf. mit einem Bindemittel versehen und kalt in Pelletform gepresst. Sie haben meist eine raue Oberfläche und lassen sich leicht zerbrechen. Der Rohfaseranteil ist häufig grober und sie enthalten natürliche Vitamine und intakte Pflanzenfasern und sekundäre Pflanzenstoffe.

Keine Selektion möglich:
Bei der Aufnahme von Pellets können die Tiere nicht selektieren. Sie müssen den ganzen Pellet fressen und damit alle Inhaltsstoffe zu sich nehmen. Früher wurde einmal angenommen, man müsste die Tiere so dazu zwingen sich ausgewogen zu ernähren, heute weiß man, das Kaninchen sich selbstständig ausgewogen ernähren, wenn sie die Möglichkeit der Futtermittelauswahl bekommen (eine große Auswahl an Grünfutter, Gemüse, Raufutter).

Beachten Sie bitte auch diesen Versuch zum Thema Pellets:
Quellversuch mit Pellets und Trockengemüse

Getreide/Mais, gemahlen oder als ganzes Korn
Der Getreidekern, sowie Mais sind stark stärkehaltig. Diese stärkehaltigen Nahrungsmittel machen die Tiere sehr satt und sorgen bei durchgehender Aufnahme für Übergewicht, bzw. Leberverfettung und bewegungsunlustige Tiere (durchgehend bedeutet: wenn sie zur freien Verfügung angeboten werden). Es wird zu wenig Heu und Grünfutter aufgenommen, dadurch ist der Backenzahnabrieb nicht mehr ausreichend gewährleistet und die Flüssigkeitszufuhr wird eingeschränkt. Die Kiefermuskulatur wird beim Kauen von Getreide sehr stark belastet - Kieferreizungen bis hin zu Abszessen könnten eine Folge davon sein. Mehrfachzucker gelangt unaufgeschlossen in den Dickdarm und sorgt dort sorgt für Fehlgärungen und Blähungen es dient Hefen und Bakterien wie Coli als Nahrung. Die langen Molekülketten von Getreidestärke können nur mittels Enzymen (Amylase und Maltase) aufgespalten werden. Da Kaninchen aber von Natur aus keine Stärkefresser sind (stark stärkehaltige Getreidekörner bekommen sie nur im Herbst zur Erntezeit und auch diese stellen in der Menge und Form keine natürliche Nahrung dar, da der hohe Stärkegehalt vom Menschen künstlich angezüchtet wurde), findet sich im Darm der Kaninchen also natürlicherweise keine großen Mengen der für die Aufspaltung von Polysaccariden (also beim Getreide Amylose und Amylopektin, diese muss man sich als lange Molekülketten vorstellen) nötigen Enzyme. Getreideschrot findet sich in Pellets nur in stark zermahlener Form, die Rohfaser aus diesem Pelletpulver erfüllt nicht mehr den Zweck, den grobfaserige Rohfaser erfüllen würde. Zugaben von Schrot um den Rohfasergehalt der Nahrung anzuheben sind also nutzlos und reine Augenwischerei. Getreide sollte nur in sehr geringen Mengen verfüttert werden.

Dinkel, Gerste und Hafer sind in kleinen Mengen sinnvoll, gerade bei Tieren die zunehmen müssen und bei großen Rassen, Weizen ist weniger gut für die Kaninchenernährung geeignet. Allerdings sollte Getreide vor dem Verfüttern an kranke Tiere oder große Rassen gepresst, gequetscht und ggf auch erhitzt werden. Damit werden die Stärkeketten aufgeschlossen und das Getreide wird leichter verdaulich.

Obst/Gemüse getrocknet
Getrockenetes Gemüse quillt im Magen der Tiere sehr stark auf und kann die Magenwände belasten. Bei Überfütterung kann es sogar zu einer gefährlichen Magenüberladung oder Verstopfung kommen. Wird nicht gleichzeitig viel Grünfutter/Heu und Wasser aufgenommen, kommt es zu Verstopfung. Getrocknetes Obst und Gemüse ist stark zuckerhaltig, dieser Zucker dient im Darm ebenfalls gramnegativen Bakterien und Hefen als Nahrung. Außerdem führt dieser hohe Zuckeranteil bei Überfütterung zu diabetesähnlichen Symptomen und zu Übergewicht. Getrocknetes Gemüse kann im Winter bei Tieren mit Gewichtsabnahme in geringen Mengen als Beifutter oder bei Wohnungstieren als seltenes Leckerchen gereicht werden. Getrocknetes Obst ist grundsätzlich zu süß.

Kräuter/Blätter/Blüten getrocknet
Diese bieten den Tieren vor allem im Winter Proteine und Mineralien. Sie sind unbehandelt und unvermahlen ein sinnvoller Futterzusatz. Allerdings kann eine Überfütterung bei Tieren mit einer Prädisposition zu Blasensteinen zu Problemen führen. Es ist also auch hier angeraten, diese nicht dauerhaft und unbegrenzt zur Verfügung zu stellen.

Verarbeitete Bestandteile wie Flakes, aufgepopptes Gemüse und Getreide etc.
Sie entsprechen weder in Form noch von der Konsistenz her den natürlichen Bedürfnissen der Tiere. Gerade Getreide wird gern "aufgeschlossen" also erhitzt und zerkleinert und dann aufgepoppt und häufig auch noch bunt gefärbt. In der Tat kann dann die enthaltene Stärke besser verdaut werden, aber trotz dieser Behandlung ist der enthaltene Stärkeanteil ist für gesunde Kaninchen zu hoch. Nur sehr große Kaninchenrassen und Tiere die zunehmen müssen benötigen Getreideflocken als Mastfutter, da diese Rassen nicht mehr in der Lage sind, sich ausschließlich natürlich zu ernähren. Hier werden vor allem Gerste, Hafer, Dinkel und Hirseflocken gereicht.

Johannisbrot
Johannisbrot besteht bis zu 50 % aus Zucker, der Rest besteht zu etwa 35% aus Stärke, Fett und Eiweiß. Der hohe Zuckergehalt impliziert schon, dass Johannisbrot ein seltenes Leckerchen bleiben sollte.

Melasse/Zucker/Honig, Milch, Eier, tierisches Eiweiß, tierische Nebenerzeugnisse
Diese Zusatzstoffe gehören nicht zum natürlichen Futterspektrum der Tiere, sie machen unnötig dick und satt und sorgen für einen Abfall des natürlichen PH Wertes des Darmes. Zucker, oft in Form von Melasse, aber auch als Honig, wird den Tiernahrungsmitteln beigegeben, um die Futtermittelakzeptanz bei den Tieren zu erhöhen, Süßes schmeckt unseren Tieren ist aber für sie schwer zu verdauen. Tierische Bestandteile sind sie für reine Veganer wie Kaninchen nur schwer zu verdauen, sie vertragen kein tierisches Eiweiß und haben eine Lactoseintolleranz.

Pflanzliche Nebenerzeugnisse
Das kann alles Mögliche sein und wir hätten doch als bewusste Verbraucher gern gewusst, was wir da unseren Tieren geben, Nebenerzeugnisse klingt doch sehr nach Abfallprodukten aus anderen Produktionen. Häufig handelt es sich z.B. um Rapsextraktionsschrot, dies ist nur der Abfall, der nach der Gewinnung des hochwertigen Rapsöls übrig bleibt, sowas brauchen unsere Tiere wirklich nicht.

Nüsse/Kerne
Diese Bestandteile sind extrem fetthaltig (Erdnüsse, Sonnenblumenkerne etc. enthalten im Durchschnitt 40 - 50 % Fett ). Nüsse und Kerne gehören nicht zum natürlichen Futterspektum von Kaninchen. Ein hoher Anteil dieser fetthaltigen Bestandteile im Futter machen die Tiere zu satt, es wird zu wenig Grünfutter/Heu aufgenommen, die Verdauung wird verlangsamt - es kommt mit der Zeit zu immer ernsteren Verdauungsstörungen wenn größere Mengen an Nüssen und Kernen verfüttert wird. Sonnenblumenkerne und Nüsse können und sollten nur geschält in sehr kleinen Mengen gegeben werden um den Tieren benötigte Fettsäuren zuzuführen. Man rechnet hier mit etwa 10 g Nüsse/Kerne pro kg Kaninchen in der Woche. Tiere in Außenhaltung benötigen evtl. etwas mehr, Tiere in Wohnungshaltung weniger.

Konservierungsstoffe
Die haben wir auch nicht gern in unserem Essen - unsere Tiere auch nicht. Die meisten Konservierungsstoffe sind auch für Menschen schädlich, sogar große Mengen an Ascorbinsäure als Konservierungstoff (Vitamin C) kann zu Schädigungen führen.

Vitamine und Mineralien
Vitamine und Mineralien sind zwar für die tiergerechte Kaninchenernährung wichtig, werden aber bei einer abwechslungsreichen Fütterung über Kräuter und Frischfutter in ausreichender Menge zugeführt. Eine zu hohe Konzentration einiger Vitamine und Mineralien kann sich negativ auf die Gesundheit der Tiere auswirken. Die Folge sind unter Anderem Blasenschlamm, Nierenprobleme, Knochenprobleme. Nur in sehr geringen Mengen kann es in Ausnahmefällen sinnvoll sein, Vitamine und Mineralien zusätzlich anzubieten. Meist sind aber zugesetzten Mengen im Alleinfuttermittel nicht wirklich auf die Bedürfnisse der Kaninchen ausgelegt.

Zusatzinfo Trockengemüse/Trockenkräuter!
Bekannterweise wird durch die Trocknung Wasser entzogen. Aber leider trinken die meisten Kaninchen nicht entsprechend viel Wasser, wenn sie getrocknetes Gemüse oder trockene Kräuter aufnehmen. So kommt es dazu, dass weniger Flüssigkeit aufgenommen wird. Durch die verringerte Flüssigkeitsaufnahme, können Schadstoffe und Mineralien nur schwer ausgeschwemmt werden, es kommt häufig zur einer Ansammlung von Kristallen im Harn und in der Folge zu Blasenschlamm, Blasensteinen und Nierensteinen, siehe auch: Blasen- und Nierenerkrankungen beim Kaninchen. Trockenkräuter sind eine sehr sinnvolle Nahrungsergänzung vor allem im Winter um den Tieren Mineralien und Proteine zuzuführen. Es muss aber auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass die Tiere genug Flüssigkeit (beispielsweise über Gemüse) zu sich nehmen.

Wie sieht die gesunde Ernährung von Kaninchen aus?

Gras und anderes Grünfutter darf und sollte (nach langsamer Gewöhnung) frisch in großen Mengen gegeben werden. Frisches Grünfutter stellt die natürliche Nahrung von Kaninchen dar. Kaninchen dürfen sich daran satt fressen.

Heu sollte ebenfalls immer in großen Mengen zur freien Verfügung angeboten werden. Es muss täglich aufgefüllt werden, es dient dem Backenzahnbrieb und hält den Darm in Schwung.

Zweige von Obst (Kernobst) und Nussbäumen, gern auch mit Blättern, dürfen gern jederzeit angeboten werden.

Kräuter, frisch und getrocknet, können täglich in kleinen Mengen angeboten werden (sie enthalten alle Vitamine und Mineralien, vor allem im Winter sind sie ein sinnvolles Beifutter).

Frischfutter in Form von Gemüse sollte im Winter täglich in ausreichender Menge (mindestens 5 Sorten) angeboten werden. Im Sommer, bei ausreichender Grünfutterung, muss es nur in Maßen angeboten werden. Obst kann als Leckerchen hin und wieder verfüttert werden. Gemüse versorgt die Tiere zusätzlich mit Vitaminen und sorgt für leckere und gesunde Abwechslung.

Wenige Kerne, Sämereien und Nüsse runden das Ernährungsprogram ab und führen Fettsäuren zu.

Wenn Grünfutter und Frischfutter verfüttert wird, bekommt ein Kaninchen ausreichend Vitamine, Proteine und Mineralien, durch die Heufütterung bekommen Kaninchen genug Rohfaser, kohlenhydratreiche Gemüsesorten wie Möhren und Fenchel sowie Grünfutter sorgen auch im Winter für genug Energie. Nüsse und Kerne führen Fette zu und Zweige dienen als Beschäftigungsfutter.

Mehr dazu erfahren Sie ausführlich unter Kaninchenernährung.

Welches Trockenfutter?

Zwergkaninchen und mittelgroße, gesunde Kaninchen in Wohnungshaltung benötigen kein Trockenfutter. Wenn Sie züchten, große Rassen besitzen, Winteraußenhaltung betreiben oder es einen anderen zwingenden Grund für eine Trockenfuttergabe gibt, dann sollten Sie das benötigte Trockenfutter sorfältig auswählen.
Folgende Bestandteile darf ein Trockenfutter enthalten:
  • Reine Kräuter- oder Heupellets, kaltgepresst und ohne Zusatzstoffe wie Melasse, Zucker, Öle oder Fett etc. in geringen Mengen.
  • Getrocknetes Gemüse.
  • Getrocknete Kräuter, Blätter und Blüten.
  • Getreideflocken aus Dinkel, Hafer oder Gerste in geringen Mengen.
  • Sonnenblumenkerne, Nüsse (geringer Anteil).

Sie bekommen reine Wiesengraspellets, Trockengemüse und Trockenkräuter z. B. beim Hansemanns Team, Sie bekommen Trockenkräuter und Trockengemüsemischungen beim Heimtierparadies, Sie bekommen Trockengemüse und Kräuter/Blätter/Blüten bei Futterkonzept. Empfehlenswert sind Pre Alpin Lepo Herbs, welche Sie hier bestellen können: Samenkiste.

Eine allgemeingültige Mengenangabe kann nicht gemacht werden. Der Bedarf der Tiere richtet sich nach Größe, Rasse, Haltungsbedingungen, Alter, Zucht etc. Es ist also nötig, die Mengen und Art des Trockenfutters sehr genau den Lebensumständen der Kaninchen anzupassen. Jeder Halter solcher besonderen Rassen muss sich bei seinem Züchter oder der entsprechenden Vermittlungsstelle sehr genau über die Bedürfnisse dieser Kaninchenrassen informieren. Grundsätzlich kann aber gesagt werden: mehr als einen Teelöffel Pellets oder Getreideflocken pro Kilo Kaninchengewicht braucht ein gesundes Kaninchen nicht.

Warum wird Trockenfutter verfüttert?

Darüber kann man nur spekulieren:

Sicher ist, dass die Fütterung von Zwergkaninchen aus der Fütterung von Schlachtkaninchen hervorgegangen ist. Diese Kaninchen aus der Massentierhaltung, welche eine gewisse Menge Fleisch nach relativ kurzer Zeit ansetzen müssen, werden natürlich sehr energiereich gefüttert. Bis die Schäden einer solchen Fütterung auftretten würden, sind diese Tiere längst geschlachtet.

Die Futtermittelindustrie suggeriert auf vielfältige Weise, dass unsere Tiere zusätzlich gefüttert werden müssen. In der Tat ist eine solch starke Vermarktung von Tierfutter erst in den Fünfziger Jahren entstanden, als man erkannte, dass Tierhalter bereit sind viel Geld für ihre Tiere auszugeben. Davor wurden unsere Kaninchen wesentlich gesünder ernährt.

Die Bestandteile von Trockenfutter wie Getreide und Melasse/Zucker waren lange Zeit auf den Weltmärkten billig zu bekommen, die Gewinnspanne für Tierfuttermittelhersteller war bei solchen Produkten sehr groß. Mittlerweile ist das Getreide teurer geworden und promt wird eine neue Fütterung empfhohlen und die Futtermittelhersteller suchen nach preiswerten Alternativen, welche sie dann als den neuesten Trent in der Futtermittelforschung ausgeben können.

Die Futtermittelindustrie wirbt damit, dass ihren Produkten Vitamine und Mineralien zugesetzt werden, welche die Tiere brauchen. So handelt der Tierhalter in dem Glauben, er würde seinen Tieren etwas Gutes tun. Abwechslungsreich ernährte Tiere brauchen aber keine zusätzlichen Vitamine und Mineralien, eine zu hohe Dosierung dieser Zusatzstoffe kann im Gegenteil schädlich sein.

Bücher sowie Zoofachangestellte empfehlen Trockenfutter, (wie ich vermute einfach aus Unwissenheit).

Häufigste Begründung: "Wir machen das schon immer so"

Die Tatsache das Kaninchen in Außenhaltung mehr Energie brauchen ist häufig ein Argument, immerhin nehmen wilde Kaninchen vor dem Winter Getreide auf um sich ein Fettpolster anzufuttern. Allerdings wird dabei vergessen, dass man die Tiere in Heimtierhaltung täglich mit Heu und energiereichem Frischfutter wie z. B. Knollengemüse versorgt und das reicht den Tieren aus, unsere Kaninchen brauchen keinen Winterspeck.

Trockenfutterfütterung ist einfacher und praktischer als ständig Heu nachzufüllen (welches staubt, die Käfigumgebung verschmutzt und viel Platz bei der Lagerung benötigt). Es ist sicher auch einfacher Vitamine und Mineralien durch so ein Fertigprodukt zuzuführen als sich mit Kräutermischungen, Vitamingehalt von Frischfutter und der täglichen genauen Zusammenstellung des Futters für die Tiere auseinander zu setzen und dieses über den Tag verteilt immer frisch zu geben.

Der Halter hat wohl auch das Bedürfnis, sein Tier zu füttern. Er weiß zwar normalerweise, das Heu Grundnahrungsmittel ist wie Brot für den Menschen, aber wir essen ja nicht nur Brot sondern auch meist einmal täglich zu Mittag und so möchte der Halter seinem Tier auch ein Mittagessen vorsetzten, obwohl es in keiner Weise den Bedürfnissen der Tiere entspricht. Oder aber das Trockenfutter wird als "Leckerchen" oder "Abwechslung" gegeben. Es wird dabei gern vergessen, dass es wirklich viele Dinge gibt, die ein Kaninchen fressen darf und die gesünder sind als Melasse und Getreide. Hier findet sich eine Frischfutteraufzählung - und sie ist sicher noch nicht komplett: Frischfutter. Auch sind die Mengen, die als Leckerchen gegeben werden bedenklich, denn schon ein Esslöffel Trockenfutter sorgt dafür, dass ca. 1/3 weniger Heu aufgenommen wird.

Ein leider immer noch häufig genannter Grund: man gibt Trockenfutter um einen Mangel auszuschließen. Dabei sind sich viele Halter gar nicht bewußt, dass es so gut wie keine Trockenfuttersorten gibt, die wirklich alle Nährstoffe enthalten, die ein Kaninchen braucht und selbst wenn es sie gäbe, müssten sie dann als Alleinfutter eingesetzt werden, weil es sonst ohnehin zu einem Mangel kommt (sobald andere Futtermittel gefüttert werden, verschiebt sich ja der Nährstoffgehalt der Nahrung). Im Gegenteil sorgen gerade Pelletfutter immer wieder für Mangelernährung, da die Aufnahme von Pellets die Aufnahme von gesunden Futterbestandteilen wie Grünfutter und Heu vermindert.

Benötigen Kaninchen Trockenfutter?

Kleine bis mittelgroße Kaninchen benötigen bei einer ausgewogenen Ernährung keine handelsübliche Trockenfuttermischung, auch nicht tragende oder kranke Tiere. Auch trächtige Weibchen können mit einer bestimmten Mischung aus Heu, Gemüse, Kräutern und Zweigen gesund und mangelfrei ernährt werden. Kranke Tiere, welche keine Nahrung mehr zu sich nehmen, können mit einem Brei aus Pellets aufgepäppelt werden. Sie benötigen aber, sobald sie wieder selber fressen können, kein Trockenfutter, welches ihre Verdauung nur noch mehr lahm legt, sondern eher kohlenhydratreiche Gemüsesorten, Kräuter welche die Verdauung anregen und verschiedene Heusorten, um wieder zu Kräften zu kommen. Lediglich sehr große Rassen (Deutsche Riesen) benötigen unter bestimmten Umständen Mastfutter Werden diese Tiere Ad libitum ernährt und bekommen sie viel Grünfutter, können sie auch ein gesundes Gewicht erreichen, aber manche sehr große Tiere benötigen bei üblicher Fütterung etwas mehr Proteine und Fett zusätzlich.

Auch Jungtiere benötigen kein Trockenfutter. Eine ausgewogene Ernährung mit mineralhaltigen und vitaminhaltigen Kräutern sowie Gemüsen und natürlich wieder Heu reicht für die gesunde Entwicklung aus.

Weibchen, welche im Winter tragend sind, haben einen sehr erhöhten Energiebedarf, dort können ggf. Getreideflocken, Trockengemüse, Kräuter, Heupellets und Kräuterpellets zugefüttert werden.

Warum behauptet viele Halter ihre Tiere würden abnehmen oder krank werden ohne Trockenfutter?

Leider ist es häufig so, dass Trockenfutter zu schnell abgesetzt wird, so gerät der Darm durcheinander, die Verdauung kann sich nicht so schnell auf die veränderte Fütterung einstellen und der PH Wert im Darm sinkt ab. Es kommt zu Fehlgärungen, Blähungen und Durchfall. Mitunter kommt es zu Hungerödemen an der Leber. Eine Futterumstellung, also auch das Absetzen eines gewohnten Futtermittels, muss immer langsam und in kleinen Schritten durchgeführt werden. Über einen Zeitraum von ca. 3-4 Wochen sollte das Trockenfutter langsam auf Null reduziert werden.

Häufig ist es auch so, dass zwar aus der Einsicht, dass Trockenfutter nicht benötigt wird, dieses weg gelassen wird, aber es wird nicht gleichzeitig eine wirklich ausgewogene Ernährung gegeben. Oft werden die teuren Kräuter, welche aber nunmal der Hauptlieferant für Mineralien und Vitamine sind, nicht gegeben, Zweige für den Zahnabrieb werden nicht gereicht, das Heu wird nicht oft genug nachgefüllt oder es wird nur sehr einseitig oder kein Grünfutter und Gemüse gereicht. So kann es zu Mangelerscheinungen kommen, welche dann dem Trockenfutterentzug zugeschrieben werden.

Jungtiere, welche gesund ernährt werden, nehmen meist nicht so schnell zu wie Tiere, die mit Trockenfutter hochgepäppelt werden. Aber müssen denn Jungtiere schnell wachsen?

Auch Tiere mit einem erhöhten Energiebedarf wie Außenhaltungskaninchen oder Zuchttiere können ohne Fertigfutter gesund ernährt werden, es gehört aber viel Fachwissen, mehr Geld und der Wille zum konsequenten täglichen Überdenken der Fütterung dazu. Es ist nicht so leicht und nicht so günstig wie eine einfache, täglich nur wenige Minuten in Anspruch nehmende, Fütterung mit Pellets.

Welche negativen Folgen hat das Verfüttern von Trockenfutter/Pellets/Fertigfutter?

Oft wird als Folge von Trockenfutterfütterung Übergewicht genannt. Dies kann nicht bestätigt werden. Es ist allerdings richtig, dass die meisten Tiere auf eine Überfütterung mit Trockenfutter, verbunden mit Bewegungsmangel, Übergewicht bekommen. Tiere die sich hingegen viel bewegen können, bauen das überschüssige Fett im Futter schnell wieder ab und werden nur selten äußerlich sichtbar übergewichtig. Allerdings führt eine Fütterung mit Trockenfutter nicht selten zu einer Fettleber - dieses Problem ist äußerlich nicht sichtbar, führt aber gerade bei Weibchen in der Zucht häufig zum Tod des Tieres.

Ein weitaus größeres Problem sind die Darmerkrankungen. So lange ein Kaninchen gesund ist und überwiegend gesund ernährt wird ist der Darm in der Lage sich zu regulieren und auch die Stärke- und Zuckermengen in schlechtem Trockenfutter zu verdauuen. Wenn aber das Immunsystem der Tiere gestört ist, sie z.B. eine leichte Erkältung haben, dann nehmen die Coli Baktieren überhand, der Darm gerät in Ungleichgewicht und die Tiere bekommen Durchfall oder Blähungen. Viele mit minderwertigem Trockenfutter ernährte Tiere sterben an den Folgen des Durchfalls bei einer harmlosen Erkrankung. Um eine solche Fehlfunktion des Darmes auszulösen reichen schon kleine Mengen an Getreide und Melasse und eine verminderte Rohfaseraufnahme.

Ein Esslöffel Trockenfutter am Tag führt zu einer verminderten Heuaufnahme um ca. 30 %. Somit ist der Backenzahnabrieb nicht mehr 100% sicher gewährleistet. Bei wirklich gesunden, jungen Tieren ist das meist kein Problem, aber bei Tieren mit angeborener Zahnfehlstellung oder alten Tieren kann dies schnell zu Zahnspitzen an den Backenzähnen führen. Diese führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden, dazu, dass die Tiere keine Nahrung mehr aufnehmen können und schwere Entzündungen im Mundbereich bekommen. So ist das Tier dann ein Leben lang behandlungsbedürftig und muss die Zähne regelmäßig gekürzt bekommen.

Durch den starken Druck der beim Getreidezerquetschen auf die Zahnwurzeln ausgeübt wird, bekommen Tiere, die Getreide oder zu harte Pellets und wenig bis kein Grünfutter bekommen, Backenzahnabszesse. Der Abrieb der Backenzähne ist nur durch gleichmäßiges Zermahlen von Heu oder Gras gewährleistet, dass Kauen von harten Pellets und Getreide hingegen nutzt die Zähne kaum ab und reizt die Muskulatur, die auf diese Art der Maulbewegung (kauen) nicht eingestellt ist.

Mehr zum Thema Zahnprobleme bei Kaninchen können Sie hier nachlesen:
Zahnheilkunde beim Kaninchen1, Dr. med. vet. Lazarz
Zahnheilkunde beim Kaninchen2, von Dr. med. vet. Lazarz.

Inhaltstoffe und Nährwertangaben von einigen gängigen Trockenfuttersorten

Leider sind nicht alle Futtermittelhersteller bereit, eine genaue Inhaltsangabe zu machen, nehmen Sie "immer" Abstand von Futtersorten, deren Inhaltsstoffe nicht angegeben sind, auch wenn diese Futtersorten oft mit Angaben wie "getreidefrei" oder "zuckerfrei" werben - denn statt dieser Inhaltsstoffe können jede Menge andere Inhaltstoffe im Futter sein, die Sie Ihrem Tier nicht zumuten wollen und sollten. Die Hersteller von Futtermitteln sind nur verpflichtet, Rohprotein, Rohfett, Rohasche und Rohfaser anzugeben, alle weiteren Angaben erfolgen freiwillig und oft unvollständig! Hier finden Sie Inhaltsangaben einiger Futtermarken, fast überall werden Sie Luzerne, Getreide, Melasse (ein Abfallstoff der Zuckerherstellung, welcher zu einem großen Teil aus Zucker besteht) und andere Bestandteile finden, welche Sie Ihrem Tier niemals geben würden, wenn es nicht in bunte Kugeln oder Stäbchen gepresst wäre. Lassen Sie sich nicht von grünen Bestandteilen im Futter täuschen, oft enthalten Pellets, welche grün sind, nur einen geringen Anteil Heu oder Kräuter, meist bestehen Sie aus Getreide, Melasse und anderen Inhaltsstoffen, welche Ihr Tier nicht braucht!

Eine Liste mit den Inhaltsstoffen gängiger Trockenfuttersorten finden Sie hier:
Inhaltstoffe und Nährwertangaben von gängigen Trockenfuttersorten

Christine Wilde