Vorab
Wir informieren nicht über professionelle Zucht oder Rassezucht - denn wir haben schlicht genug Notfalltiere in unseren Listen und sind außerdem der Ansicht, dass eine Rassezucht nach Farben und Aussehen nicht notwendig ist um gesunde Tiere zu erhalten. Grundsätzlich möchten wir Laien davon abraten, Mäuse zu verpaaren.
Vorab
Es ist zwar durchaus verständlich, dass der Heimtierhalter mitunter Wunsch nach "Ablegern" seiner Mäuse hegt, trotzdem sollte jeder Tierhalter dringend davon Abstand nehmen, mit seinem Heimtier Nachwuchs zu produzieren. Meist ist es nicht möglich, den Nachwuchs zu behalten, wenn daraus große Mäuse geworden sind. Schwangerschaft und Geburt bergen viele Risiken, nicht selten verlieren Halter ihre geliebte Mäusedame bei dem missglückten Versuch mit ihr zu "züchten".
Grundsätzlich sollten Farbmaushalter mit ihren Tieren nicht herum experimentieren. Es ist absolut nicht ratsam, Mäuse einfach nach Schönheit und persönlichem Gutdünken zusammen zu setzen, um zu schauen, was da wohl für Babys heraus kommen. Die Zucht von Kleintieren gehört nur in die Hände erfahrener Experten. Lesen Sie dazu auch diesen Infotext: Tierforum.de / Einmal süße Mäusebabies?
Bedenken Sie, dass die süßen Babys nur sehr kurze
Zeit süße Babys, aber sehr lange Zeit große Mäuse
sind und Sie evtl. nicht alle Tiere behalten können. Überlegen
Sie sich gut, ob Sie Nachwuchs haben möchte, der möglicherweise
kein neues Zuhause findet oder die Zahl der Tiere im Heim noch weiter
nach oben schießen läßt. In Tierheimen sitzen auch
so genug Mäuse die auf ein gutes Zuhause warten, teilweise sind
hier die Tiere auch trächtig und wenn Sie nur einmal Nachwuchs
aufwachsen sehen wollen, sollten Sie sich im Tierheim erkundigen und
nicht selbst den Versuch starten Weibchen und Männchen
zusammenzuführen.
Bevor Sie sich entschließen einmal Nachwuchs haben zu
wollen, sollten Sie sich sicher sein, dass Sie die Tiere in wirklich
gute Hände abgeben können. Das nächstbeste
Zoofachgeschäft ist nicht unbedingt immer der beste Platz.
Erste und wichtigste Voraussetzung für das Verpaaren von
Mäusen ist, dass beide Elterntiere gesund und kräftig sind
und keine Krankheiten weitervererben. Es sollten grundsätzlich nur Mäuse verpaart werden, die nicht zu den Qualzuchten gehören -> Farbmaus Info Qualzuchten.
Es kann zu Komplikationen während und nach der Schwangerschaft
kommen - sind Sie bereit die evtl. hohen Tierarztkosten zu tragen? Es
kann ebenfalls zum Tode des Tieres oder der Jungen kommen, können
Sie damit umgehen?
Schon vor der Geburt der Babys, sollten Sie sich auch Gedanken
darüber machen, wie es dann weiter gehen soll. Haben Sie vor
ständig ein Paar Mäuse zusammenzuhalten, dann bedenken Sie,
dass das Weibchen alle 3 - 6 Tage hitzig wird und nach einer
Trächtigkeitsdauer von etwa 21 - 23 Tagen zwischen 4 - 14 Junge
bekommen und nach weiteren 21 - 25 Tagen erneut werfen könnte.
Da kann die Vermehrungsrate schnell außer Kontrolle geraten.
Sie müssen die Jungtiere mit spätestens 25 Tagen nach
Geschlechtern trennen um zu verhindern, das der Vater die Töchter
deckt, oder die Söhne die Mutter decken. Diese Inzucht kann zu
Schäden an den Neugeboreren führen. Wollen Sie nur einmal
Nachwuchs aufwachsen sehen, dann trennen Sie die Eltern schon vor der
Geburt, denn ein Mäuseweibchen kann schon kurz nach der Geburt
wieder gedeckt werden.
Paarung
Haben Sie sich nun ein Pärchen Mäuse angeschafft oder
erfolgreich vergesellschaftet, wird es auch früher oder später
zur Paarung kommen. Ist das Mäuseweibchen hitzig, zeigt sie es
dem Bock deutlich mit Duftsignalen und speziellen Bewegungsabläufen.
Die Tiere paaren sich dann mehrmals innerhalb kurzer Zeit. Von da an
gibts kein Zurück mehr und viele neue Mäuse sind unterwegs.
Geburt und Aufzucht
Ob eine Mäusedame schwanger (trächtig) ist, erkennen sehr erfahrene
Züchter mitunter schon ab dem Ende der zweiten
Schwangerschaftswoche, doch häufig ist die Schwangerschaft erst
in den letzen Tagen vor der Geburt, oder wenn wenige Junge erwartet
werden gar nicht zu erkennen. Das Weibchen wird immer behäbiger.
Sie verbringt mehr Zeit damit ein geräumiges Wurfnest zu bauen
und frisst etwas mehr.
Die Tragzeit beträgt ca. 21 - 23 Tage
Mäusemütter haben einen erhöhten Eiweiß und
Mineralbedarf, geben Sie deshalb eine abwechslungsreiche Kost etwas
mehr Trockenfutter und zusätzlich Magerquark oder Mehlwümer.
Kurz vor der Geburt vertreibt die Mäusemutter die anderen
Familienmitglieder aus dem Nest. Die Geburt findet meist in der Nacht
statt. Die Jungen (Welpen) werden mit den Hinterfüßen voran
geboren, jedes Einzelne wird von der Mutter in Empfang genommen und
abgenabelt, danach wird es sofort von der Eihaut befreit und trocken
geleckt. Das kräftige Ablecken der Jungen hat mehrere Gründe:
- die Jungen werden so gesäubert
- die Blutzirkulation wird angeregt
und der Kreislauf wird so erst richtig in Gang gebracht
- Mutter und Kind stellen so eine Bindung her und die Mutter
nimmt den Geruch des Jungen auf
Die Eihaut sowie die Nachgeburt werden von der Mutter gefressen.
die Jungen kommen blind und unbehaart zur Welt, sind also
Nesthocker und werden bis zum 21 - 25 Lebenstag gesäugt.
Es können zwischen 4 und 10 Welpen geboren werden, mitunter
sind es mehr oder auch weniger.
Wichtig!
Mäusemütter fressen
gelegentlich ihren Nachwuchs, das kann folgende Ursachen haben:
- Die Mäusemutter hat einen
Eiweiß und Mineralienmangel
- Die Jungen sind von Geburt an
nicht lebensfähig, stößt das Junge nicht kurz nach
der Geburt einen Schrei aus, frisst die Mutter weiter.
- Die Mutter wird zu oft gestört,
sie kommt nicht zur Ruhe und ist unsicher, sie frisst die Jungen aus
Angst.
- Die Mutter ist unerfahren und weiß
nicht was sie mit dem Nachwuchs machen soll.
- Die Mutter hat Stress, weil evtl. die Besatzdichte im Gehege
zu hoch ist, kein Haus vorhanden ist etc.
Entwicklung der Jungen
- Bis zum 3. Lebenstag sind die
Jungen völlig nackt, am 3. Tag treten erste Haarspitzen aus der
Haut hervor.. Ab dem 7. Lebenstag werden die Jungen munter und
krabbeln gelegentlich schon aus dem Nest, werden dann aber sofort
von der Mutter mittels Nackengriff zurück ins Nest gebracht.
- Ab dem 10 Tag sind die Augen
offen, und das Fellkleid ist voll ausgebildet
- Ab dem 16. Tag machen die Tiere
selbstständige Ausflüge in die Umgebung und spielen mit
ihren Geschwistern. Auch fangen sie nun an etwas feste Nahrung zu
sich zu nehmen
- Ab dem 22. Tag sind die völlig selbstständig und
werden nun auch nicht mehr von der Mutter gesäugt, sie brauchen
ihre Mutter aber noch, um von ihr zu lernen.
Geschlechtsreif sind die Tiere mit ca. 28 Tagen. Ab Ende der
4. Woche sollten Sie die die Mäuse also nach Geschlechtern trennen. Werden die Böcke dann sofort kastriert, können sie bei ihrer Familie bleiben, was für die Tier am angenehmsten ist. Es ist mitunter ebenfalls möglich, die Jungböcke zum Vater dazu zu gesellen, sie ordnen sich normalerweise schnell unter. Die Weibchen sollten bei der Mutter bleiben dürfen. Mit ca. 8 Wochen können die Jungen dann in ihr neues Zuhause ziehen, bis dahin
brauchen die jungen Mäuse noch Kontakt zu Erwachsenen um von
ihnen zu lernen. Mausweibchen, die länger bei Ihren Müttern
lebten und ihnen bei der Aufzucht der Jungen geholfen haben, sind
wesentlich ruhiger und Sicherer wenn sie selber Jungen bekommen.
Wenn Sie vorhaben, Mäuse professionell zu züchten, dann müssen Sie sich vorab über Genetik und Techniken informieren, die Informationen dieser Seite reichen dann bei Weitem nicht aus. Ausführliche Infos zu Genetik, Zucht und allem was dazu gehört finden Sie hier:
|
Paarung
Geburt/Aufzucht
Entwicklung der Jungen
Schwangere Maus
Säugende Maus
Nest voller Babys
Viele Mäusebabys
nuckelnde Zwergmäuse
|