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Gesunderhaltung

Eine kranke Maus zeigt ihre Krankheit nicht wirklich deutlich an. Sie kommt weiterhin zum Futternapf, sie versucht weiterhin am gesellschaftlichen Leben im Rudel teilzunehmen. Dies sind normale Verhaltensweisen, das Tier muss fressen um am Leben zu bleiben und das Rudel bietet im Schutz. Deshalb bleiben Krankheiten vor dem Halter meist lange verborgen. Häufig fällt dem Halter eine Krankheit erst dann auf, wenn sie schon so weit fortgeschritten ist, dass sein Haustier überdeutliche Anzeichen wie eine sichtbare Gewichtsabnahme, Schwächezustände bis hin zur Apathie zeigt, meist ist es dann aber für eine erfolgreiche Behandlung der Krankheit schon zu spät! Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass jeder Halter seine Tiere sehr genau beobachtet um krankhafte Veränderungen rechtzeitig zu erkennen!

Check

Ein täglicher Gesundheitscheck ist Lebensnotwendig:

  • Suchen die Mäuse ihr Futter, kommen alle zur Fütterung und zum Frischfutternapf?
  • Halten sie ihre üblichen Wachphasen ein und sind sie an ihrer Umgebung interessiert?
  • Bewegen sie sich normal?
  • Verhalten sich die Farbmäuse ihren Artgenossen gegenüber normal?

Das sind Fragen, die Sie sich täglich stellen sollten. Wenn eine Farbmaus sich anders als normal verhält oder Ihnen Krankheitszeichen auffallen, dann gehen Sie rechtzeitig zum Tierarzt!

Um schlimmere Krankheiten rechtzeitig zu erkennen, sollten Sie mindestens einmal pro Woche die Farbmäuse genau untersuchen.

Nehmen Sie die Tiere aus dem Gehege und führen Sie folgende Untersuchungen durch:

  • Gewichtskontrolle. Wiegen Sie jedes Tier und schreiben Sie sich das Gewicht auf (zappelige Mäuse setzen Sie dazu in eine Transportbox, wiegen sie damit und ziehen dann das Gewicht der Box ab). Zahme Mäuse können Sie einfach in einer Tasse oder einem ähnlichem Behälter wiegen. Benutzen Sie zum wiegen nach Möglichkeit eine Briefwaage, Küchenwaagen wiegen zu ungenau.
  • Schauen Sie in die Ohren und in die Augen. Kontrollieren Sie auch die Schneidezähne. Diese müssen so zueinander stehen, dass sie sich gut abnutzen können. Damit die Farbmaus Ihnen ihre Schneidezähne zeigt, können Sie ihr ein Leckerchen über den Kopf halten nach dem sie sich mit offenem Mäulchen recken wird. Die Vorderseite der oberen Schneidezähne sollte gelblich sein.
  • Tasten Sie das Tier ab. Achten Sie auf Tumore, Verdickungen und Aufgasungen.
  • Untersuchen Sie das Fell des Tieres (gegen den Strich streicheln, schauen Sie nach kahlen Stellen, Läsionen und anderen Auffälligkeiten.
  • Schauen Sie auf den After, achten Sie auf verklebte Stellen.

Krankheitszeichen und Ihre Bedeutung

Hier finden Sie eine kurze Auflistung von häufiger vorkommenden Krankheitsanzeichen.

Da es selbstverständlich ist, dass Sie mit einem kranken Tier einen Tierarzt aufsuchen, haben wir nicht jedesmal darauf hingewiesen.

Sind Worte /Krankheiten als Link angegeben, verbirgt sich dahinter ein ausführlicher Infotext zu der entsprechenden Erkrankung!

GewichtsverlustEin deutlicher Gewichtsverlust weist oft auf eine Krankheit hin. Gewichtsschwankungen um 5 g die Woche sind normal. Sollte ein Tier mehr abnehmen abnehmen, weist das auf Krankheiten oder großen Stress hin. Zu dünn sind die Tiere wenn man die Knochen deutlich hervorstechen sieht. Nehmen alle Tiere aus einer Gruppe ab, könnte es sich um eine Mangelerscheinung handeln, überprüfen Sie Ihre Fütterung und geben Sie ggf. mehr Trockenfutter.
Kahle oder schorfige Stellen im Fell
Vermehrtes Kratzen
Kahle und schorfige Stellen weisen auf Pilzbefall, seltener auf einen Parasitenbefall hin. Ist das Fell gesträubt und ungeputzt weist das auch auf Krankheit oder hohes Alter hin. Struppiges und glanzloses Fell weiß auf einen Fettmangel hin. Eine kahle Stelle kann auch einfach ein Zeichen dafür sein, dass die Maus sich eine ungünstige Stelle zum scharren ausgesucht hat, über der evtl. ein Ast oder etwas anderes Hartes hängt, an dem sie sich das Fell aufreißt oder abschabt, kontrollieren Sie die bevorzugten Budelecken der Tiere und stellen Sie ggf. das Käfiginventar um.
Veränderte AugenVerklebte / verschlossene / trübe / graue verdickte oder anderweitig veränderte Augen sind ein Krankheitszeichen. Es könnte eine Bindehautentzündung oder Verletzung der Augen vorliegen. Sie finden ausführliche Infos dazu hier: Augenprobleme bei Farbmäusen.
Vorderzähne, zu lang oder abgebrochenDie Zähne müssen so zueinander stehen, dass sie sich gut abnutzen können. Die Vorderseite der Schneidezähne sollte gelb bis orange sein. Sind die Zähne zu lang, geben Sie mehr Zweige zum benagen oder harte Hundekuchen. Ist ein Zahn abgebrochen? Behalten Sie das gut im Auge, frisst die Farbmaus normal und nutzen sich die Zähne trotzdem gut ab, dann reguliert sich das von selbst, sonst sofort zum Tierarzt. Kann das Tier keine Nahrung mehr aufnehmen, müssen Sie es Zwangsernähren.
Starke Flankenatmung, Niesen, knackende Geräusche bei der Atmung, Aktivitätsverlust Das sind deutliche Hinweise auf eine Atemwegserkrankung. Mehr Informationen dazu hier: Atemwegserkrankungen bei Farbmäusen
Ohren Schuppig, verklebt.
Kopfschiefhaltung
Verklebte Ohren weisen auf eine Infektion im Innenohr hin, eine stärkere Infektion führt dazu, dass die Tiere Ihren Kopf schief halten und teilweise auch stärker am Ohr kratzen = Fellverlust und Schorfstellen. Schuppige oder schorfige Ohren weisen auf einen Parasitenbefall bzw. einen Pilzbefall hin.
After, schmutzig und verklebt.
Köttel weich und matschig
Wenn der After verschmutzt und verklebt ist, dann weist das auf Darmprobleme hin. Auch ein starker, strenger Kotgeruch aus dem Gehege weist auf Darmprobleme hin. Ausführliche Informationen dazu finden Sie hier: Durchfall bei Farbmäusen.
Hoden geschwollenIm Sommer, wenn es sehr warm ist, schwellen die Hoden von Farbmäusen mitunter sehr stark an. Nicht selten führt das zu großer Besorgniss beim Halter. Es ist aber völlig normal, so wird der Samen gekühlt, außerdem ist es der Sommer der Zeit der Fortpflanzung. Allerdings ist das ein erstes Zeichen, dass Sie den Mäusen etwas Kühlung verschaffen sollten. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Tiere sich den Hoden an scharfkantigem Streu verletzen, kontrollieren Sie dort bitte öfter damit sich kein Abszess bildet.
Urin, Blut im Urin, Schmerzen beim WasserlassenBlut im Urin, Schmerzen beim Wasserlassen und ein krummer Rücken beim Urinieren, ständig feuchter Afterbereich, stark riechender Urin - das sind Zeichen für eine Blasen- oder Nierenerkrankung, diese sind nur vom Tierarzt zu behandeln. Achtung, manche Nahrungsmittel können den Urin auch rot färben - mehr Infos dazu hier: Futterliste
Bauch hart, rund, angespannt. Starke Flankenatmung, InaktivitätEin angespannter Bauch, Fressunlust, aufgeplustertes angespanntes Sitzen, Inaktivität. Diese Anzeichen weisen auf starke Fehlgärung im Darm hin. Meist wird diese durch falsches, nasses, unverträgliches Frischfutter hervorgerufen. Geben Sie dem Tier einen Tropfen Elugan, Lefax, Sab Simplex oder ein anderes Medikament mit dem Wirkstoff Simeticon und suchen Sie unverzüglich einen Tierarzt auf.
Tumore Verdickungen unter der Haut, tastbare, feste Veränderungen am KörperBei fühlbaren Verdickungen / Tumoren ist unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen. Es könnte sich um Lipome, Atherome, Zysten, Liposarkome, Adenome, Krebs oder andere Wucherungen handeln. Diese können häufig, rechtzeitig erkannt, operativ entfernt werden. Mehr Informationen finden Sie hier: Wucherungen und Tumore beim Kleintier
Aktivitätsverlust mit Seitenlage und starker Flankenatmung, FutterverweigerungDas Tier steht nicht mehr auf und geht keinerlei Aktivität nach? Es ist unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen! Die Farbmaus hat eine schwere Erkrankung / Infektion.

Im Sommer kann so ein Verhalten auch auf einen Hitzeschlag hinweisen.

Allergien
Kratzen, Niesen, Durchfall
Symptome wie häufiges Kratzen, Durchfall, Niesen, tränende Augen/Nase, könnten auf eine Allergie hinweisen - wenn die üblichen Untersuchungen nichts ergeben, Behandlungen nicht anschlagen und andere Krankheiten durch Tests beim Tierarzt ausgeschlossen wurden. Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier: Allergieauslöser bei Kleintieren
Krallen zu lang, krumm Sind die Krallen zu lang, ist es ratsam, einen Ytongstein im Gehege anzubieten. Stellen Sie den Stein so auf, dass die Mäuse darüber laufen müssen, wenn sie zu ihrer Futterstelle möchten.


Der Richtige Tierarzt

Nicht alle Tierärzte kennen sich richtig gut mit Kleinnagern aus und behandeln Ihre Mäuse richtig. Bevor Ihre Mäuse ernsthaft erkranken, sollten Sie sich einen kompetenten Tierarzt suchen. Fragen Sie den Tierarzt ruhig, ob er sich mit Mäusen auskennt und stellen Sie Fangfragen (z.B soll ich meine Maus vor der OP ausnüchtern - die Antwort wäre "nein, Mäuse können nicht erbrechen und eine Ausnüchterung würde ihren Organismus durcheinander bringen". Beobachten Sie genau, was er tut. Untersucht er Ihr Mäuse eingehend, bevor er eine Diagnose erstellt? Erklärt er Ihnen genau was er tut, welche Krankheit das Tier hat und wie die Heilungschancen sind? Lassen Sie sich sagen, wie die Medikamente heißen und welche Wirkstoffe sie haben und wie Sie die Medikamente anwenden müssen! Wenn Ihr Tierarzt sich Zeit nimmt, Ihre Fragen ernsthaft beantwortet und Sie das Gefühl haben, er hört Ihnen zu und gibt Ihnen Auskunft, dann sind Sie dort richtig.

Ein Tierarzt, der nach wenigen Sekunden eine Diagnose stellt und Ihnen irgendein Medikament ohne Namen gibt, selbst abgefüllt und ohne weitere Erklärung zu Anwendung oder der Ihnen keine Diagnose gibt und Sie sozusagen im Regen stehen läßt, oder das Mäuse gar ohne Diagnose einschläfern will, ist der falsche Arzt und Sie sollten sich einen neuen Tierarzt suchen.

Regeln für den Tierarztbesuch

Nehmen Sie nach Möglichkeit kein Tier allein mit, Mäuse fühlen sich sicherer, wenn ein anderes Mitglied des Rudels dabei ist und seelischen Beistand leistet. Transportieren Sie die Tiere nur in dafür geeigneten Transportboxen, die Box sollte groß genug sein, dass die Tiere bequem drin liegen und sich auch bewegen können. Die Box sollte eine große Öffnung haben, gut belüftet sein und sie sollte dunkel sein. Wir empfehlen die Transportbox Petty. Durchsichtige Plastikbehälter eigenen sich nur bedingt, es muss ein Haus mit hinein oder dicke Einstreu, sonst sind die Tiere darin zu gestresst. Geben Sie ein Stück Stoff (Gästehandtuch) unten in die Box evtl noch etwas zum reinkuscheln die Tiere sollten sich drin verstecken können. Ein Leckerchen (Nüsse, Kerne) und etwas Trockenfutter in der Box erleichtern den Tierarztbesuch. Nehmen sie auch eine Tüte mit dem Lieblingsfutter der Tiere mit um sie während der Wartezeit zu beruhigen und sie nach der Untersuchung zu belohnen. Im Sommer achten Sie bitte auf eine gute Belüftung der Box, im Winter legen Sie eine Wärmeflasche auf eine Seite der Box unter ein Handtuch, damit die Tiere nicht auskühlen. Der Transportweg sollte möglichst kurz sein. Bei längeren Fahrten ist auf eine gute Klimatisierung der Box zu achten und eine Wasserflasche sollte dann ebenfalls angebracht werden, alternativ zur Wasserflasche können Sie auch Gurke oder andere stark wasserhaltigen Obst und Gemüsesorten anbieten.

Meist sind Halter verständlicherweise sehr nervös, wenn sie mit ihrem kranken Tier zu einem Tierarzt müssen. So kommt es nicht selten vor, dass wichtige Dinge vergessen werden. Beobachtungen die einen beunruhigt haben kommen nicht zur Sprache, weil man sich zu sehr auf eine andere Krankheit konzentrierte. Also ist es sinnvoll, sich zum Tierarztbesuch einen Zettel mit den Wichtigsten Fragen und Infos mit zu nehmen. Folgende Informationen sollten Sie vorab notieren:

  • Alter des Tieres.
  • Gewicht des Tieres.
  • Andere Erkrankungen die evtl. vorangegangen sind.
  • Beobachtungen die zum Tierarztbesuch führten (hat sich das Tier anders benommen, fielen Krankheitszeichen auf etc.).
  • Medikamente die das Tier bekommt oder bekommen hat.
  • Eigene Medikations- und Heilungsversuche.
Nachdem das Tier untersucht wurde und es eine Diagnose gibt, sollte man den Tierarzt bitten, folgendes für Sie aufzuschreiben, oder schreiben Sie selber mit:
  • Diagnose: was genau hat das Tier, falls Sie den Tierarzt nicht verstanden haben, scheuen Sie sich nicht, noch einmal nach zu fragen und sich alles genau erklären zu lassen!
  • Behandlung und Medikation: lassen Sie sich den Namen und die Wirkungsweise des Medikamentes, welches verordnet wurde, erklären. Wie oft müssen Sie es selbst verabreichen und in welcher Menge?
  • Lassen Sie sich genau sagen, was gespritzt wurde und wie es wirken soll.
  • Fragen Sie nach weiteren Pflegemaßnahmen die Sie ergreifen müssen (Päppeln, Verbände etc.)
  • Fragen Sie nach, ob weitere Tierarztbesuche nötig sind und wann Sie das nächste Mal in die Praxis kommen müssen.
  • Fragen Sie nach, wann Sie mit einer Besserung der Krankheit rechnen können und wie die Krankheit weiter verlaufen wird.
  • Fragen Sie nach, wann die Ergebnisse evtl. abgenommene Proben und Kulturen vorliegen werden.
Nur wenn Sie selber ganz genau wissen, was Ihr Tier hat, wie es behandelt werden muss und was Sie selber noch tun können, sollten Sie die Praxis verlassen.

Medikamentengabe

Wenn Sie ein Medikament für Ihr Tier mitbekommen haben, stellt sich natürlich schnell die Frage, wie gebe ich es meinem Tier? In den seltensten Fällen schmeckt den Tieren eine Tablette, Paste oder die Tropfen so gut, dass sie es selber nehmen. Aber es gibt Tricks die Sie anwenden können. Tabletten müssen verrieben werden. Antibiotika und andere Tropfen, Pulver, Pasten oder auch zerriebene Tabletten können sehr gut mit einem Klecks Marmelade, mit Früchtemus oder auch mit Saft verabreicht werden, testen Sie einfach vorab aus, was Ihre Maus freiwillig vom Löffelchen schlabbert und mischen Sie die Tropfen darunter. Joghurt oder andere Milchprodukte dürfen Sie für Antibiotika nicht verwenden, bei anderen Arzneien können Sie auch Milchprodukte zum mischen nehmen. Nimmt das Tier nichts freiwillig vom Löffel, wird es problematischer. Soll es nur einen oder zwei Tropfen bekommen, ist es unter Umständen möglich, diese einfach auf das Mäulchen oder den Rücken zu tropfen, die sauberen Mäuse putzen sich dann das Medikament aus dem Fell, vorausgesetzt, das Tier ist fit genug. Aber bei vielen Tabletten (diese werden diese vorab in Wasser, Tee oder Saft aufgelöst) ist das rein von der Menge oder Konsistenz nicht möglich, sie werden mit einer nadellosen Spitze direkt ins Mäulchen gespritzt. Dazu müssen Sie die Maus auf dem Arm fixieren (festhalten so gut es geht) und ihr die Spitze seitlich hinter die Zähne schieben, ein streicheln über den Hals löst den Schluckreflex aus. Fixieren: setzen Sie die Maus auf den Tisch, fixieren Sie sie mit einer Hand indem Sie Zeige- und Mittelfinger um seinen Hals und Vorderbeinchen legen, Daumen, Ringfinger und kleiner Finger fixieren die Flanken und Hinterbeinchen. Sollen nur einzelne Tropfen verabreicht werden, kann man diese bei sehr wehrhaften Tieren auch direkt auf die Nase tropfen, die Mäuse lecken diese instinktiv ab.

Medikamente werden grundsätzlich nicht über das Wasser verabreicht! Leider wird von Tierärzten immer noch mitunter dazu geraten, ein Medikament ins Trinkwasser zu geben. Das reicht nicht aus! Die Tiere trinken unterschiedlich viel, eins trinkt häufig und nimmt damit vielleicht sogar zu viel Wirkstoff auf, ein anderes Tier trinkt gar nicht und nimmt den Wirkstoff also nicht ausreichend auf. Von daher bringen Medikamentengaben über das Trinkwasser nicht den erwünschten Erfolg, da eine genaue Dosierung, die gerade bei Antibiotika und ähnlichen Mitteln wichtig ist, nicht erfolgen kann.

Wenn Sie Salben/Tinkturen auftragen müssen, versuchen Sie die Maus hinterher noch lange auf dem Schoß zu behalten um ein sofortiges Ablecken der Salben/Tinkturen zu verhindern, lenken Sie das Tier mit Leckerchen und Futter oder Spielen ab, bis die Salbe eingetrocknet ist.

Wichtig!
Bekommen Sie vom Tierarzt ein Medikament zur oralen Eingabe oder als Spot on für mehrere Tage in einer Tube, oder auf eine Spritze aufgezogen, dann verabreichen Sie auf keinen Fall das Medikament direkt aus dieser Spritze oder Tube!

Gerade Spritzen lassen sich oft schwer richtig dosieren, manchmal läßt sich der Stempel nur schwer drücken und aus Tuben kommt mitunter auch bei heftigem Druck kaum etwas heraus, dann wird der Spritzenstempel oder die Tube stärker gedrückt, plötzlich läßt sich der Stempel ganz runter drücken - und schon landet das gesamte Medikament im Tiermaul und es kommt zu einer massiven Überdosierung. Außerdem kommt es bei einer direkten Verwendung des Medikamentenbehälters leicht zu einer Verunreinigung des Medikaments.

Lassen Sie sich immer eine zweite Spritze mit Nadel geben. Ziehen Sie die benötigte Menge des Medikamentes mit der Spritze aus der Tube/Medikamentenspritze. Setzen Sie die Kappe wieder auf die Nadel und ziehen Sie diese von der Spritze ab. Verabreichen Sie dann mit der Zweitspritze das Medikament.

Operation

Manchmal ist es leider notwendig, sein Tier operieren zu lassen. Die Vor- und Nachsorge ist dabei sehr wichtig.

Mäuse können nicht erbrechen und sollten auf keinen Fall vor der OP ausgenüchtert werden, das würde zu einer fatalen Verdauungsstörung und Schlimmstenfalls zu einem (mitunter tödlichen) Kreislaufkollaps führen. Auch in der Transportbox zum OP Besuch sollte sich immer Trockenfutter und ein Stück Gurke zur Wasserversorgung befinden.

Fragen Sie Ihren Tierarzt direkt, ob er das frisch operierte Tier auf einem Wärmekissen lagert, falls nicht, bestehen Sie darauf und liefern sie ggf. ein solches Kissen mit ab. Bevor Sie das Tier wieder mit nach Hause nehmen, sollte es aus der Narkose erwacht sein. Schläft das Tier noch, könnten Komplikationen auftreten mit denen Sie als Halter überfordert sind. Ein guter Tierarzt gibt Tiere erst wieder mit, wenn sie wach sind und erklärt Ihnen die Nachsorge.

Auf dem Nachhauseweg und bis die Narkose völlig abgeklungen ist muss das Tier gewärmt werden, legen Sie eine Handwarme Wärmflasche mit in den Transporter und den Käfig bis das Tier wieder putzmunter ist. Damit diese Wärmflasche nicht angenagt wird, wickeln Sie diese in ein Handtuch.

Beobachten Sie das Tier gut und achten Sie darauf ob es von selber anfängt zu Fressen, tut es das nicht, müssen Sie das Tier ggf Zwangsernähren. Nach der OP sollte der Patient noch etwa eine Woche statt Streu Handtücher im Käfig als Untergrund haben oder auch Küchentücher, um zu verhindern, dass Staub und Streu an die frischen Wunden gelangt. Die Wunden müssen täglich kontrolliert werden, sind Fäden gezogen oder Entzündungen zu sehen, fängt es an zu bluten oder hat das Tier sichtbare Schmerzen ist unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen!

Narkoseformen:

In vielen Internetforen wird dem Halter eingeredet, nur eine Narkose mit Isofloran (also eine Inhalationsnarkose) wäre ungefährlich und sie sollten ihr Tier nur dort operieren lassen, wo diese Narkose vorgenommen wird. Diese Aussage ist veraltet und entspricht nicht dem neuesten Standard. Moderne Mehrstufennarkosen und Kombinationsnarkosen werden besser vertragen, als sogenannte "Gasnarkosen". Ausführliche Informationen dazu bekommen Sie hier: Vollständig antagonisierbare Narkose bei Nagetieren

Leider müssen alle Tiere irgendwann von uns gehen. Wenn Sie sich darauf vorbereiten möchten, finden Sie hier einen informativen Text zu den Themen Tod des Haustieres, Sterben, Einschläfern, Beerdigen und Trauer: Jedes Leben endet.