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Neue Ratten

Vor der Anschaffung

Ratten sind gerade für erwachsene, berufstätige Menschen optimale Haustiere. Aber nicht zu jedem Menschen passen Ratten. Prüfen Sie sich anhand folgender Fragen ob Ratten wirklich für Sie in Frage kommen:
  • Ratten haben eine Lebenserwartung von durchschnittlich zwei bis drei Jahren - wollen und können Sie sich solange um die Tiere kümmern, auch wenn sie vieleicht doch älter werden? Können Sie aber damit umgehen, dass die Tiere mitunter schon mit nur 18 Monaten versterben?
  • Ratten dürfen niemals allein gehalten werden, sie fühlen sich nur in großen Gruppen wirklich wohl, sind Sie bereit, eine große Gruppe dieser Tiere aufzunehmen? Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier: Keine Einzelhaltung!
  • Ratten werden nur ganz zahm, wenn Sie sich täglich mit ihnen beschäftigen - haben Sie soviel Zeit? Können Sie aber auch damit umgehen, dass manche Ratten den engeren Kontakt zu ihrem Halter ablehnen?
  • Sind alle Familienmitglieder mit dem neuen Hausgenossen einverstanden?
  • Hat ein Familienmitglied vielleicht eine Allergie gegen Ratten, die Einstreu (Stauballergie) oder die Futtermittel der Tiere?
  • Wohin mit dem Ratten im Urlaub?
  • Das Gehege muss regelmäßig gereinigt werden, die Tiere brauchen täglich frisches Futter und Wasser - können Sie das gewährleisten?
  • Haben Sie evtl. andere Haustiere, die den Ratten gefährlich werden können - oder denen die Ratten gefährlich werden wie z. B. Vögel oder Fische?
  • Nahezu jedes Haustier wird irgendwann einmal krank, sind sie bereit die hohen Tierarztkosten zu zahlen, auch wenn sie den geldlichen "Wert" oder Anschafftungswert der Tiere bei weitem übersteigen?
  • Ratten zerlegen bei ihrem Auslauf evtl. Ihre Couch, ihre Zimmerpflanzen, Ihre Lieblinsbücher, die Fernsehzeitung, reißen Ihre Tapeten von den Wänden, zernagen Kabel, fressen ihr Lieblingsshirt und treiben noch mehr solchen Schabernack, wenn Ihnen also Ihre Wohnungeinrichtung und ihre Besitztümer lieb und teuer ist und Sie Wert auf eine klinisch saubere Umgebung legen, sind Ratten absolut nicht die richtigen Haustiere für Sie.

Ratten und Kinder?

Schaffen Sie keine Ratten nur zum Spielen für Ihre Kinder an. Ratten sind kein Kinderspielzeug! Sie sind nicht immer zum Knuddeln und Spielen aufgelegt und können durchaus auch mal zubeißen, wenn die Kinder sie zu arg bedrängen. Kleine Kinder bis 3 Jahre sollten die Ratten nur anschauen dürfen. Kontakt zu den Tieren sollten Sie nur haben, wenn ein Elternteil dabei ist. Üben Sie den Umgang mit den Ratten anhand von Plüschtieren. Ein Kind in dem Alter betrachtet ein Tier nicht als fühlendes Lebewesen. Es könnte die Ratten zu hart anfassen und Verletzten. Natürlicherweise hat so ein kleines Kind den Wunsch, mit dem Ratten zu spielen, aber ihm fehlt die nötige Feinmotorik um das Tier richtig anzufassen. Sorgen Sie dafür, dass Kleinkinder sich keinen Zugang zum Gehege verschaffen können!

Bis zum achten Lebensjahr sollten die Kinder ebenfalls beim Kontakt mit den Ratten ein Elternteil dabei haben. Kinder in dem Alter können bei der Versorgung der Tiere helfen, sollten aber nicht allein mit den Ratten spielen dürfen.

Je nach Entwicklung und Charakter des Kindes können Kinder ab 8 - 10 Jahren auch mit Ratten spielen, obwohl diese eher Dämmerungsaktiv sind und sie also eher zu Zeiten aktiv sind, wo die Kinder ins Bett gehören. Ab dem 12. Lebensjahr können Kinder ihre Ratten relativ selbstständig versorgen - selbstverständlich ist es die Aufgabe der Eltern, die Versorgung zu überwachen und zu leiten. Für Kinder in dem Alter sind Ratten aber gerade wegen ihres ausgeprägten Spieltriebs wunderbare Hausgenossen.

Bringen Sie Ihren Kindern bei, dass auf die Gefühle und Bedürfnisse eines so kleinen Wesens Rücksicht genommen werden muss. Erwarten Sie aber nicht zu viel von den Kindern, die Versorgung eines Lebewesens ist für Kinder nicht leicht und selbst Erwachsene tun sich damit mitunter schwer. Erwarten Sie nicht, dass Ihr Kind immer an seine Haustiere denkt - Kinder haben viele Dinge im Kopf und erleben viel, da geht das geliebte Haustier schon mal unter. Schimpfen und Drohungen bringen die Tierliebe und den Gedanken an die Haustiere dann nicht zurück! Wenn das Kind seine Ratten vergisst, müßen sich selbstverständlich die Eltern um die Tiere kümmern! Es hat sich als hilfreich erwiesen, einen Pflegeplan mit allen zu erledigenden Pflichten am Rattenkäfig aufzuhängen und diesen täglich abzuhaken. So kann überprüft werden, ob die Tiere täglich gefüttert und auch sonst versorgt werden.

Anschaffungs- und Pflegekosten

Die folgende Tabelle enthält eine grobe Aufstellung über die Kosten für 4 Farbratten.
Anschaffungskosten:
Ratgeber: Sehr empfehlenswert ist es, bereits vor der Anschaffung einen Ratgeber zur Rattenhaltung zu lesen. Diese Bücher geben Tipps zur Anschaffung und Haltung, sind aber auch hilfreiche Nachschlagewerke falls die Ratten krank werden. ab ca. 10 Euro
Käfig (in den Mindestmaßen oder größer). Tipp: Ein artgerechter großer Käfig lässt sich von einem geschickten Bastler auch leicht günstig selber bauen. Große Volieren gibt es oft gebraucht zu kaufen, Eigenbauten sind bedeutend preiswerter.Käfig ab ca. 100 Euro, Volieren ab 120 Euro
Käfigeinrichtung Schlafhäuser, Röhren, Spielsachen etc. (vieles kann selbst gebastelt werden)ca. 20 Euro
Futternäpfe (1x Frischfutter, 1x Trockenfutter.), Nagertränke oder Wassernapfca. 6 Euro
Ratten kosten leider nicht allzuviel, oft werden sie sogar verschenkt. ab ca. 20 Euro
Anschaffungskosten insgesamtab ca. 160 Euro
Regelmäßige Kosten pro Monat:
Futter (Trockenfutter und Frischfutter):ca. 10 - 15 Euro
Einstreu (Streu, Nistmaterial) ca. 8 Euro
Monatliche Kosten insgesamtca. 20 - 30 Euro
Unregelmäßige Kosten
Ratten werden leider häufiger krank und bekommen gerade im Alter mitunter Tumore und Lungenerkrankungen, dann kann der Tierarztbesuch die Anschaffungskosten für das Tier weit übersteigen. Für tierärztliche Behandlung sollte ein Geldpolster von ca. 200 Euro bereit gehalten werden.

Beachten Sie Folgendes bei der Anschaffung neuer Ratten:

Fragen Sie im Tierheim nach Ratten, oft warten dort liebe Tiere auf ein neues Zuhause. Die Tiere in Tierheimen sind nur in Ausnahmefällen krank oder alt. Babys von ungewollten Schwangerschaften und Rassetiere bekommen Sie ebenfalls im Tierheim! Werden Sie im Tierheim nicht fündig, schauen Sie auf den Seiten Rattenvermittlungsstellen im Internet nach, besonders empfehlenswert ist ein Blick auf die Internetseite des Vereins der Rattenfreunde Deutschlands zu werfen VdRD , dort gibt es eine Rattenvermittlungsliste wo viele Ratten aus ganz Deutschland auf ein neues Zuhause warten. Auch ein Blick in die private Rattenvermittlung des Rattenforum lohnt sich! Möchten Sie eine bestimmte Rasse, dann können Sie sich an einen Züchter wenden. Gute Züchter beraten Sie gerne, haben nur wenige Rassen, die Tiere haben große Gehege, die Tiere sind gut genährt und sind sauber, nach Geschlechtern getrennt und gesund. Fragen Sie nach einem Züchternachweis. Sie hätten natürlich auch die Möglichkeit, die Tiere im guten Zoofachhandel zu erwerben. Gut ist ein Zoofachhandel nur, wenn dort die Tiere nach Geschlechtern getrennt sind, sauber und gesund sind und ebenfalls viel Platz, Wasser und Heu sowie Versteckmöglichkeiten haben. Allerdings müssen wir ehrlicherweise zugeben, dass wir bisher noch keinen Zoofachhandel gefunden haben, wo diese Kriterien erfüllt worden wären. Leider ist es so, dass die meisten Zoofachgeschäfte die Tiere von Massenvermehrern bekommen. Diese Tiere sind schlecht sozialisiert, zu früh von den Eltern getrennt, die Beratung ist schlecht (da es sich ja eher um ein Verkaufsgespräch handelt) und nicht selten sind die Tiere krank. Mehr Informationen dazu bekommen Sie hier: Kaufen Sie keine Tiere in Zooläden!

Untersuchen Sie die Ratten genau, eine Anleitung dafür finden Sie im Ratten TÜV und nehmen Sie nur gesunde Ratten mit nach Hause. Dort sollte der bereits fertig eingerichtete Käfig auf die neuen Hausgenossen warten. Lassen Sie sich das Geschlecht der Tiere nocheinmal einwandfrei von einem rattenerfahrenen Halter und einem Tierarzt bestätigen, damit Sie nicht nach kurzer Zeit eine "freudige" Überraschung erleben und vor dem Problem sehen 10 kleine Ratten gut unterzubringen.

Nehmen Sie das gewohnte Trockenfutter der Ratten mit und stellen Sie nur sehr langsam auf die von Ihnen bevorzugte Futtersorte um, da es sonst zu Verdauungsstörungen oder Futterverweigerung kommen kann. Lassen Sie sich auch unbedingt sagen, an welche Frischfuttersorten die Ratten gewöhnt ist und geben Sie nur langsam und in kleinen Mengen andere Sorten!

Transport

Gönnen Sie Ihren Ratten für den Heimtransport einen guten, nicht zu kleinen Transporter (für zwei Ratten mindestens 20 x 30 cm, wir empfehlen die Pet Caddy Transportbox). Denn die Ratten nagen sich sonst auf dem Weg nach Hause durch die Schachtel, die Sie vielleicht genommen hätten. Sie brauchen den Transporter evtl. für spätere Tierarztbesuche und Sie brauchen jede Woche einen Käfig oder eben Transporter, in dem die Ratten die Zeit verbringen, in der Sie ihren Käfig saubermachen. Geben Sie Einstreu, Futter und etwas Nistmaterial (z. B. Toilettenpapier) in den Behälter, nehmen Sie ruhig auch etwas benutzte Einstreu aus dem Zuhause der Ratten mit und geben Sie es in den neuen Rattenkäfig, so riecht er schon bekannt und wirkt nicht mehr so fremd.

Eingewöhnung

Zuhause sollte der fertig eingerichtete Käfig schon auf Ihre neuen Hausgenossen warten. Setzen Sie die Ratten hinein und gönnen Sie ihnen einen Tag Ruhe. Am folgenden Tag können Sie anfangen, sich mit Ihren Ratten zu unterhalten. Locken Sie die Ratten mit einem Leckerlie (ein Stück Nuss, etwas Magerquark) zu sich hin. Nach einiger Zeit (das können nur Stunden oder auch Tage sein) werden die Ratten fröhlich Ihre Hand erkunden und auf der Suche nach einem Leckerchen schon mal vorwitzig reinzwicken. Keine Angst - richtig zubeißen werden die Ratten nur, wenn sie in die Enge getrieben werden und Angst haben. Die Hand sollte auch zu Anfang wirklich nur am Eingang bleiben, Ratten empfinden eine Hand, die in ihr Revier greift auch als Eindringling und könnten deshalb versuchen, diese zu vertreiben. Sie fühlen sich von einer Hand, die in den Käfig greift also angegriffen und das verhindert eine zwanglose Kontaktaufnahme.

Wenn die Ratten die Hand vorsichtig untersuchen und neugierig bleiben, können Sie die Hand mit der Ratte hoch nehmen. Manche Ratten bleiben gleich dort sitzen oder versuchen mutig den Arm hoch zu klettern, andere springen ängstlich weg. Wenn möglich, lassen Sie die Ratten dann auf sich herum klettern und versuchen sie auch vorsichtig, die kleinen Racker zu streicheln und immer wieder spielerisch mit der Hand zu umfassen und hoch zu nehmen. Manche Ratten sind dann schnell zahm und lernen, dass ihr Halter ihnen nichts tut, andere brauchen ein paar Wochen um zahm zu werden, geben Sie den Tieren die Zeit!

Zähmen

Wenn die Ratten die Hand neugierig erkunden (siehe oben) und sich auch schon vorsichtig hoch nehmen lassen, gibt es mehrere Möglichkeiten die Tiere ganz zu zähmen. Der Auslauf eignet sich erfahrungsgemäß sehr gut dafür die Ratten vorsichtig an sich zu gewöhnen und spielerisch kennen zu lernen. Geben Sie den Ratten nur in einem kleinen Bereich Auslauf und nehmen Sie die Tiere immer wieder spielerisch hoch und lassen Sie sich von den Ratten erkunden. So lernen die Tiere, dass es nicht schlimm ist, hochgenommen zu werden. Ziehen Sie dafür möglichst ältere Kleidung an, denn die kleinen Nager gehen mit der Kleidung ihres Halters nicht sehr vorsichtig um - es könnte sein, dass ihr Pullover genau das ist, was die kleinen Racker zum Nestbauen brauchen und wenn Ratten Freundschaft schließen, dann lassen sie ein paar Tröpfchen Urin fallen, wenn sie über neue Freunde hinwegkrabbeln, denn schließlich sollen diese ja den richtigen Geruch bekommen. Für viele Ratten ist der Halter ein netter Futterbringer und ein prima Spielzeug, aber nicht alle Ratten mögen sich kuscheln und streicheln lassen - dafür haben sie ja auch ihre Artgenossen. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihre Ratten keine Kuschler sind, es gibt ja so viele andere Möglichkeiten, sich mit den Tieren zu beschäftigen. Lassen Sie die Ratten im Auslauf immer sofort los, wenn sie sich wehren und zwingen Sie die Tiere zu nichts. Stellen Sie den Auslauf so auf, dass die Tiere immer von sich aus aus der Voliere und in die Voliere zurück können. Beenden Sie den Auslauf immer damit, dass Sie Futter und Leckerchen in das Gehege stellen, schnell lernen die Ratten dann, dass es sich nach dem Auslauf lohnt in das Gehege zurück zu gehen. Mit der Zeit wird jeder Halter dann ein interessanter Klettergegenstand und nahezu alle Ratten lassen sich dann auch vorsichtig hoch nehmen und in ihr Heim zurück setzen.

Sanfte Gewalt

Bleiben die Ratten auch nach vielen Wochen noch extrem scheu, ängstlich oder sogar sehr bissig, können Sie sanfte Gewalt anwenden. Dies tun sie den Tieren zuliebe, denn wenn Sie die Ratten nicht hochnehmen können, dann wird es schwierig, die Tierchen regelmäßig zu untersuchen und im Krankheitsfall zu behandeln. Ratten die immer ängstlich vor dem Menschen flüchten stehen ständig unter Stress und auch das ist nicht gesund. Bei nicht zahmen Ratten endet jeder Auslauf immer wieder mit Rattenjagt, was natürlich für die Tiere massiven Stress bedeutet. Zwangsgezähmte Ratten gewöhnen sich schnell an das Hochnehmen und rennen nicht mehr panisch weg, wenn der Mensch in das Zimmer kommt. Diese Maßnahme sollten Sie aber wirklich nur bei Tieren anwenden, die sonst immer extrem unter Stress stehen, wenn Sie sich ihnen nähern!

Nehmen Sie die Ratten vorsichtig aus dem Käfig. Das klappt aber nur bei sehr ängstlichen Ratten, die nicht sofort zuschnappen, wenn sie in die Enge getrieben werden. Angstbeißer und aggressive Ratten werden mit Leckerchen in eine Röhre oder einen Karton gelockt und damit heraus genommen. Setzen Sie sich mit dem Tier vor das Gehege, am besten mit einem Auslauf drumherum. Nehmen Sie alle Ratten aus dem Rudel Ihren Schoß, umfassen Sie die Tiere mit beiden Händen und kuscheln Sie die Rättchen mit den Händen vorsichtig. Manche stellen sich dann tod und warten nur darauf, dass es aufhört oder schreien vor Angst, muten Sie diesen Tieren das Kuscheln dann nicht zu. Zappeln die Ratten allerdings zu sehr rum, stecken Sie sich alle Ratten aus dem Rudel einfach in den Pullover. Auch wenn die Ratzen weg wollen, lassen Sie die Ratten nicht aus dem Pullover, geben Sie ihnen dort ruhig auch Leckerchen. Ja, es kann passieren, dass sie kratzen und beißen. Ein Shirt unter dem Pullover hilft ein wenig (stecken Sie die Ratten zwischen Shirt und Pullover, beides wird in die Hose gesteckt, so dass ein Beutel entsteht, aus dem die Ratten nicht entwischen können) und warten Sie, bis sich die Tiere beruhigt haben (aber nie länger als wenige Minuten, wenn die Tiere auch nach 5 Minuten nicht zur Ruhe kommen, lassen Sie die Tiere in den Auslauf). Wiederholen Sie diese Prozedur täglich, aber bitte immer nur sehr kurz. Nach einiger Zeit merken die Ratten, dass Sie ihnen nichts Schlimmes tun und werden zutraulicher, häufig schlafen sie sogar schon nach kurzer Zeit eng an Sie gekuschelt im Pullover ein. Ich habe viele ängstliche Notfellchen auf diese Art gezähmt, die Tiere haben es mir nicht übel genommen, im Gegenteil, so gezähmte Ratten waren hier immer etwas anhänglicher. Da Ratten sich untereinander auch zwangsputzen und unterwerfen und hinterher zusammen in einer Höhle schlafen, könnte ich mir vorstellen, dass diese Methode des Zähmens also gar nicht so unangenehm für die Ratzen ist. Sie nehmen dabei den Geruch des Menschen an (wenn sie direkten Hautkontakt haben) und werden dadurch schnell auch ruhiger, wenn der Mensch sich nähert. Grundsätzlich gilt aber auch beim Zwangszähmen: Immer nur sehr kurz Zwang ausüben, niemals über einen Zeitraum über 10 Minuten und nur dann, wenn vorher einige Wochen auf dem üblichen Weg über Leckerchen und mit den Tieren reden absolut kein Erfolg zu erzielen war.

Richtiges Hochnehmen und Tragen

Bleiben die Ratten auf der Hand sitzen, können Sie hochgenommen werden. Aber Vorsicht: Ratten sind recht flinke Gesellen, sie könnten schneller von Ihrer Hand springen, als Sie schauen können. Umfassen Sie das Tier am besten erstmal mit beiden Händen vollständig. Später, wenn Sie geübter im Umgang mit den Ratten sind, nehmen sie die Tiere mit der einen Hand um die Brust hoch und stützen sie mit der anderen Hand am Hinterteil ab.

Ratte auf der Schulter?

Innerhalb der Wohnung mögen es manche Ratten sehr gern, auf der Schulter ihres Besitzers rumgetragen zu werden oder auch dort ihren Mittagsschlaf zu halten. Das sitzen auf der Schulter oder auch im Pullover ist ihnen angenehmer als festgehalten zu werden. Die meisten Ratten bleiben gern auf der Schulter sitzen und schauen sich so die Umgebung an. Aber Vorsicht, es kann auch da zu Stürzen kommen! Nur Ratten die wirklich sicher auf der Schulter bleiben, können so durch die Wohnung transportiert werden.

Spaziergang im Freien mit Ratte?

Außerhalb Ihrer Wohnung sollten Ratten nur in dafür vorgesehene Transportboxen transportiert werden! Auch wenn die Ratten brav auf der Schulter sitzen bleiben - ein lautes Hupen oder ein anderes, ungewohntes Geräusch kann nur allzuschnell dafür sorgen, dass sich die Ratten erschrecken. Nicht immer flitzen Ratten dann in den dafür vorgesehenden Pullover oder den Ärmel - es kommt immer wieder vor, dass die Tiere von der Schulter auf die Straße stürzen, in Panik weg rennen und der Besitzer es dann nicht mehr schafft sie einzufangen. Ebenso häufig kommt es durch solche Stürze zu Verletzungen bei den Tieren. Auch ein Transport im Pullover ist nicht angeraten - wie schnell ist eine Ratte verletzt, wenn der Halter von einem Passanten auf der Straße angerempelt wird! Außerdem stehen die Tiere bei einem Ausflug in eine fremde Umgebung massiv unter Stress. Das, was der Halter als Neugier wahr nimmt, ist ein Überlebensinstinkt. Das Tier versucht sich auf die Situation einzustellen in die sie gewaltsam verbracht wird, freiwillig würde es sich dem aber nicht aussetzen. Ratten fühlen sich in ihrem Rattenrudel wohler, als am Körper ihres Halters. Diesen sollten sie nur bei freiwilligen Besuchen im Auslauf kennen lernen.