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Tiergerechte Chinchillaernährung

Allgemeines

Chinchillas leben in den Anden in einer trockenen und eher vegetationsarmen Gegend. Es gibt überwiegend magere Steppen die mit Krautpflanzen, kleinen Büschen und Gräsern bewachsen sind. Chinchillas ernähren sich dort von Gräsern, Kräutern, Zweigen, Blättern und Kakteen. An Früchte oder Wurzeln kommen sie nur selten. Ihre Pfoten und weichen Fingernägel eigenen sich nicht zum Ausgraben von Wurzeln. In den Höhen in denen Chinchillas wohnen, gibt es keine Obstbäume, auch kaum andere Baumarten und nur wenige Früchte tragende Sträucher. Da sich der Verdauungstrakt der Chinchillas in ihrer Heimat an diese Pflanzenahrung angepasst hat, ist die meist gehaltvollere Kost in Gefangenschaft nicht geeignet, um einen Chinchilla gesund zu erhalten. Das Futter sollte wenig Fett und Protein enthalten. Statt dessen muss es vor allem Rohfaser, sowie Kohlenhydrate, Mineralien und Vitamine bieten.

Trocken - nicht getrocknet!
Da Chinchillas aus einer Magersteppe und trockenen Gegend kommen, wird gerne behauptet, dass sie nur getrocknetes Futter bekommen dürfen, da das Futter in ihrer Heimat auch trocken sei. Das ist aber ein Irrtum, der daraus resultiert, dass "trocken" mit "getrocknet" verwechselt wird. Pflanzen wachsen auch in den Anden nicht gleich getrocknet, sondern enthalten Wasser wie auch hier, nur das der Anteil an Flüssigkeit in den Kräutern etwas geringer ist. Nur in den Wintermonaten sind die Gräser und Kräuter getrocknet, wie hierzulande auch. Chinchillas fressen also auch in ihrer wilden Heimat frische Gräser und frische Kräuter und bevorzugen diese auch gegenüber getrockneten Pflanzen. Also meint "trocken" nicht gleich "getrocknet" und eine Fütterung ausschließlich mit getrockneten Kräutern und Gräsern (also Heu), wäre deshalb falsch.

Folgende Bestandteile gehören zu einer guten Chinchilla Ernährung:

Wiese/Grünfutter

Das gesündeste und natürlichste Nahrungsmittel für Chinchilla wäre eine Wildwiese mit verschiedenen Gräsern und Kräutern. Gras und Wiesenkräuter enthalten nahezu alle Nährstoffe, die ein Chinchilla benötigt. Die in Gras und Kräutern enthaltene Rohfaser hält den Darm in Schwung und beim Zermahlen der Nahrung werden die Zähne durch die Rohfaser und Kieselsäure optimal abgenutzt.

Nach langsamer Gewöhnung dürfen und sollten Gras und Wiesenkräuter zur freien Aufnahme unbegrenzt angeboten werden..

Die meisten Chinchillas sind allerdings kein frisches Grünfutter gewöhnt, beim Züchter bekommen sie es nicht. Deshalb ist es lebenswichtig, dass frisches Grünfutter sehr sehr langsam angefüttert wird. Geben Sie zu Anfang nur sehr kleine Mengen und steigern Sie diese Mengen nur dann, wenn das Grünfutter problemlos vertragen wurde. Hilfreiche Infos und Tipps zum Gras- und Kräuterpflücken und trocknen finden Sie hier: Kleine Graserei. Zusätzlich zum frischen Grünfutter von der Wiese kann auch Grünfutter Grünfutter im Supermarkt angeboten werden. Bitte nicht die matschigen Reste aus der Grünfuttertonne verfüttern, unsere Chinchillas sind keine Abfalleimer. Achten Sie auch bei Möhrengrün, Fenchelgrün, Sellerieblättern und anderen Grünpflanzen aus dem Supermarkt darauf, dass sie frisch und sauber sind. Die meisten Grünpflanzen aus dem Supermarkt werden wieder knackig und frisch, wenn sie einen halben Tag in ein Gefäß mit Wasser gestellt werden.

Hier finden Sie eine ausführliche Futterpflanzenliste:

Futterpflanzen für Chinchillas

Heu

Heu ist ein Ersatz für die frischen Kräuterwiesen der Anden. Gras und Kräuter stehen natürlich nicht immer in ausreichender Menge zur Verfügung. Im Winter und Frühjahr ist das Gras der Wiesen nicht zur Ernährung von Kleintieren geeignet. Deshalb wird zusätzlich getrocknetes Gras, also Heu gereicht. Es hält den Darm in Schwung da es durch den großen Rohfaseranteil in großen Mengen aufgenommen und wieder ausgeschieden wird, es nützt dem Zahnabrieb der Backenzähne wenn es zermahlen wird und es enthält, obwohl es getrocknet ist, viele Mineralien und Vitamine, außerdem ist es ein gutes Beschäftigungsfutter. Heu muss immer zur freien Verfügung im Chinchillagehege vorhanden sein. Die Raufen müssen täglich geleert und neu befüllt werden, damit die Chinchilla aus dem vorhandenen Heu selektieren können. Auf keinen Fall dürfen Chinchilla gezwungen werden, alle Bestandteile eines Heus zu fressen, denn dann würden sie auch minderwertige Bestandteile bis hin zu schädlichen Fressen. Es ist sehr wichtig, dass die Chinchilla beim Heu, genau wie auf einer Wildwiese, selektieren können und es ist völlig normal, wenn über 50 % des Heus nicht gefressen werden. Auch bei durchgehender Fütterung von frischem Gras- und Kräutern ist es sinnvoll, zusätzlich Heu anzubieten! Empfehlenswert ist Heu aus dem ersten Schnitt, idealerweise ab Juni geerntet. Der erste Schnitt ist meist grober und enthält mehr Rohfaser und Nährstoffe als der zweite Schnitt. Eine Mischung aus zweitem und ersten Schnitt ist ebenfalls günstig. Chinchillas benötigen gut durchgetrocknetes Heu, eine Trockenzeit von 3 Monaten sollte nicht unterschritten werden. Pferdeheu ist meist gut geeignet. Das Heu muss trocken, gut belüftet und dunkel gelagert werden. Dafür eignen sich zum Beispiel Dachböden und eine Lagerung in Jutesäcken oder Leinenkopfkissenbezügen. Nicht geeignet ist die Lagerung in Tüten, denn dort kommt es durch die Restfeuchte eher zu Schimmelbildung. Staubt das Heu, hat es schwarze Stellen, ist es feucht oder zu grün oder riecht es muffig darf es nicht verfüttert werden. Schimmeliges oder feuchtes Heu kann schwere Krankheiten hervorrufen.

Wichtige und ausführliche Informationen zum Thema Heu sind hier zu finden:

Allerlei Heu

Heubezugsquellen:
Schwarzwaldheu, Lechtaler Bergwiesenheu, Samerberger Heustadl, Allgäuer Heustadl, Heukauf, Hasenhaus im Odenwald, Kaninchenwerkstatt, Heutraum, Hof Feldhausen / Heushop, Heu Andi, Heupäckchen.de.

Gemüse

Sind die Chinchillas erst einmal an frisches Grünfutter gewöhnt, können sie auch langsam an Gemüse gewöhnt werden. Chinchillas vertragen keine großen Zuckermengen, deshalb sollten sie vor allem Blattgemüse erhalten (verschiedene Salate). Knollengemüse wird nur in kleinen Mengen (stückchenweise) angeboten, getrocknetes Knollengemüse gehört nur sehr selten auf den Speiseplan. Eine tägliche Gemüsegabe ergänzt den gesunden Chinchillaspeiseplan. Es ersetzt das Grünfutter aber nicht und es sollten keine zu großen Mengen gegeben werde. Welche Gemüse- und Obstsorten verfüttert werden können, ist hier nachzulesen: Gemüse für Chinchillas.

Züchter raten von einer Gemüsefütterung ganz ab, da die meisten Chinchillas von Gemüse Durchfall bekommen. Diese Aussage ist wohl vor allem darauf zurück zu führen, dass die meisten Zuchtchinchillas vor allem mit Heu, Pellets und Wasser ernährt werden und niemals frisches Grünfutter bekommen. So ist der Darm der Tiere nicht auf frisches Futter eingestellt und reagiert mit Durchfall auf die häufig stark wasser- und zuckerhaltigen Gemüsesorten.

Gemüse kann auch getrocknet als Kaftfutter zusätzlich zur Samenmischung angeboten werden. Es werden vor allem weniger zuckerhaltige Gemüsesorten als Trockengemüse verwendet,: Hagebutten, Brokkoli, Blumenkohl, Zucchini, Gurke, Stangensellerie. Stark Zucker- und stärkehaltige Sorten werden nur wenig angeboten: Topinampur, Karotte, Knollensellerie, rote Beete.

Obst

Obst enthält viel Zucker, deshalb sollte es ein Leckerchen bleiben. Dem natürlichem Futterspektrum entsprechen vor allem Beeren und nicht zu süße Äpfel. Zitrusfrüchte sind zu sauer und können den Urin zu stark ansäuern. Getrocknetes Obst ist extrem Zuckerhaltig und sollte ein sehr seltenes Leckerchen bleiben.

Welche Gemüse- und Obstsorten verfüttert werden können, ist hier nachzulesen: Obst für Chinchillas.

Trockene Kräuter/Blüten/Blätter

Täglich sollten getrocknete Kräuter, Blätter und auch Blüten auf dem Chinchillaspeiseplan stehen. Zur langsamen Gewöhnung werden wechselnd einzelne Kräuter, Blätter oder Blüten angeboten. Trockenkräuter, -blätter und -blüten als Mischung mit möglichst vielen verschiedenen Komponenten werden nach der Gewöhnung zur freien Aufnahme im Napf angeboten. Welche Kräuter, Blätter und Blüten verfüttert werden können, ist hier nachzulesen:
Kräuter, Blüten und Blätter für Chinchillas

Wer sich nicht sicher ist, ob Kräuter ein sinnvolles Futtermittel dar stellen, sollte hier weiter lesen:
Die Kräuter-Gerüchteküche

Getrocknete Kräuter, Blätter und Blüten können Sie in der Apotheke, im Kräuterladen oder im Internet bekommen z. B. hier: Hasenhaus im Odenwald, Kräuter Kate, das Scheunenlaedchen,Kleintierbistro, kaninchenladen.de, Schweiz: Samtpfötli Shop.

Lagerung von Trockenware

Trockenkräuter werden idealerweise in Blechdosen/Keksdosen oder in mit Papier/Küchenpapier ausgeschlagene, dickwandige Pappschachteln oder Holzschachteln gelagert, damit Restfeuchte entweichen kann. Fest verschließbare Plastikdosen, sowie Plastiktüten sind nicht geeignet, da aus ihnen keine Restfeuchte entweichen kann und so kommt es in diesen Dosen eher zu Schimmelbildung. Tüten aus verschiedenen Materialien oder dünne Pappschachteln eignen sich zur Aufbewahrung nicht, sie bieten Parasiten keinen ausreichenden Wiederstand und so kommt es in Tüten häufiger zu einem Befall mit Mottenlarven und Milben.

Pellets

Ein Einpelletfutter ist bedauerlicherweise meist immer noch Bestandteil des Chinchillaspeiseplans, es entspricht aber nicht ihrem natürlichem Futterspektrum und ist nur eine Notlösung, wenn die Tiere noch nicht an eine pelletfreie Ernährung gewöhnt sind. Viele Pflanzen die Chinchillas natürlicherweise aufnehmen wachsen in Deutschland nicht. Deshalb ist es hierzulande nicht unbedingt einfach möglich, genug natürliche Pflanzenbestandteile zu kaufen und zu einem natürlichem Futter zu mischen. Leider enthalten die meisten Pellets für Chinchillas neben Kräutern und Grünabfällen auch Melasse, Zucker, Getreide und zermahlene Rohfaser - sie sind also keine optimale Ernährung für Tiere, die grobe Rohfaser und kaum Stärke und Zucker mit ihrer Nahrung aufnehmen sollen. Sie können auch Stärke in ihrem Darm nur unzureichend abbauen und so führen stärkehaltige Pellets immer wieder dazu, das Colibakterien im Dickdarm überhand nehmen und Hefen im Darm genährt werden. Außerdem nutzen die Backenzähne der Chinchillas bei der Pelletaufnahme nur unzureichend ab und werden ungleichmäßig beim Zerkauen belastet. Eine Alternative zu diesen eher ungesunden Pellets bieten mittlerweile Pellets aus grob zermahlenen Pflanzen die genau deklariert sind, ohne Zusatzstoffe und kalt gepresst.

Welche Pelletsorten von den meisten Haltern und Züchtern empfohlen werden, können Sie hier nachlesen: Pelletfutter Inhalt.

Pelletinfo: Es muss bei Pellets zwischen heißgepressten und kaltgepressten Pellets unterschieden werden.
Bei heißgepressten Pellets werden die Inhaltsstoffe stark erhitzt und dann zu Pellets gepresst. Diese Pellets haben meist eine sehr glatte Oberfläche, sind hart und haben einen stark vermahlenen Rohfaseranteil. Bei der Herstellung gehen wichtige Vitamine und Inhaltsstoffe verloren, diese werden anschließend als künstliche Mischung wieder auf die Pellets aufgebracht und sind dort sogar meist als glatter Film über den Pellets zu erkennen. Kaltgepresste Pellets werden lediglich angefeuchtet und ggf mit einem Bindemittel versehen und kalt in Pelletform gepresst. Sie haben meist eine raue Oberfläche und lassen sich leicht zerbrechen. Der Rohfaseranteil ist häufig grober und sie enthalten natürliche Vitamine und intakte Pflanzenfasern und sekundäre Pflanzenstoffe.

Menge: Pro Tag benötigt ein ausgewachsener Chinchilla welcher keine Zuchtleistung erbringt und der dazu Kräuter, Blätter und Blüten bekommt, maximal einen gestrichenen Esslöffel Pellets (5 - 7 g). Sollten die Pellets nicht innerhalb eines Tages verzehrt werden, bekommt das Tier weniger Pellets. Tiere die unter Stress stehen (Vergesellschaftung, neuer Auslauf, Umzug etc.) benötigen etwas mehr Futter. Verlieren die Chinchillas bei geringer Pelletfütterung dauerhaft Gewicht, dann sollten mehr Pellets verfüttert werden, wenn eine Krankheit ausgeschlossen werden konnte.

Pelletlagerung: Pellets sollten nicht länger als 4 Monate gelagert werden. Bei zu langer Lagerung gehen Vitamine verloren. Ideal zum Aufbewahren von Pellets sind Blechdosen/Keksdosen, ebenfalls mit Papier ausgeschlagene, dickwandige Pappschachteln, Holzschachteln oder Gläser. Weniger gut geeignet sind die beliebten Plastikbehälter mit fest verschließbarem Deckel oder Plastiktüten. Aus ihnen kann keine Restfeuchte entweichen und so kommt es zu Schimmelbildung. Tüten aus verschiedenen Materialien oder dünne Pappschachteln eignen sich zur Aufbewahrung nicht, sie bieten Parasiten keinen ausreichenden Wiederstand und so kommt es in Tüten häufiger zu einem Befall mit Mottenlarven und Milben.

Sämereien

Statt einer Pelletfütterung kann auch ein Teil der Pellets oder alle Pellets durch Sämereien verschiedener Kräuter und Grassamen, sowie kleine Mengen Mehlsamen ersetzt werden, das wäre gesünder und entspräche mehr dem natürlichen Futterspektrum der Tiere. Über diese Sämereien nehmen sie vor allem Fette und Proteine zu sich. Dazu eignet sich eine Mischung aus 40 % Grassamen und 60 % Kräuter- /Mehl- und Ölsamen. Gewöhnen Sie die Tiere unbedingt sehr sehr vorsichtig und langsam von den Pellets um auf die Samenmischung. Geben Sie jede Samenart einzeln und zwar Wochenweise. Nur wenn die Samen wirklich gut vertragen werden, können sie in die Mischung aufgenommen werden! Folgende Samen sind geeignet:

Grassamen: (z.B. Kammgras, Rohrschwingel, Knaulgras, Weidelgras - nur Ware aus Deutschland verwenden um das Einschleppen fremder Pflanzen in den heimischen Lebensraum zu verhindern! Sie bekommen diese Samen z.B. bei www.samenkiste.de).
Ölsamen Negersaat, Kardi, Perilla, Leinsaat, Mohn, Sesam, Sonnenblumen, Kürbis, Leindotter
Kräutersamen: Löwenzahn, Bockshornklee, Fenchel, Dill, Petersilie, Kerbel, Luzerne, Heublumensamen, Wildblumensamen, Gänseblümchensamen, Mariendistel.
Mehlsamen können bis 10 % der Mischung ausmachen. Geeignet wären
Hirse Silberhirse, Japanhirse, Mannahirse, Platahirse, Bluthirse, Senegalhirse, Dari, sowie Amarant, Gerste und Quinoa.

Zweige

Damit die Chins ihre Zähne gut abnutzen können, sollten ihnen immer gut durchgetrocknete Zweige zur Verfügung stehen. Vor dem Trocknen sollten Sie die Zweige gut abschrubben und Blätter entfernen. Nehmen Sie nur Zweige aus dem eigenen Garten, Zweige beim Obstbauern könnten gespritzt sein. Chinchillas die frisches Grünfutter gewöhnt sind, können auch frische Zweige mit Blättern bekommen. Auch getrocknete Löwenzahnwurzeln werden gern benagt. Welche Zweige geeignet sind und welche Besonderheiten zu beachten sind, können Sie diese Liste entnehmen: Zweige für Chins. Zweige können Sie auch online kaufen, z. B. bei knabberzweig.de.

Wasser

Natürlich müssen Chinchillas immer frisches Wasser im Käfig haben. Achten Sie auf eine weiche Wasserqualität, das Wasser muss täglich erneuert werden. Mehr Informationen zum Thema finden Sie hier: Welches Wasser für Kleintiere?

Leckerlies

Gesunde Leckerchen für Chinchillas sind vor allem getrocknetes Gemüse in kleinen Mengen. Getrocknetes Obst und Gemüse ist stark Zuckerhaltig (es sind verschiedene Kohlenhydrate enthalten, Einfachzucker, Mehrfachzucker und auch Zweifachzucker enthalten), empfindliche Chinchillas mit Darmvorschädigung könnten davon Darmprobleme bekommen. Geeignet sind getrocknete Möhren, Pastinaken, Fenchel, Sellerie, Rote Bete, Erbsenflocken. Extrem selten darf es auch mal eine getrocknete eine Rosine (ungeschwefelt), Hagebutte oder Johannisbrot sein.

Wiesengrascobs Pre Alpin Protein light, Heucobs/Wiesencobs und Bloxx von Pre Alpin bestehen zu einem großen Teil aus kaltgepresstem, grobem Heu und Kräutern. Sie müssen unbedingt so groß sein, dass die Tiere sie nicht einfach ins Maul nehmen und zerkauen können. Als Beschäftigungsfutter dürfen sie hin und wieder angeboten werden (kein voller Napf - einzelne Cobs täglich oder ein Bloxx die Woche!).

Ungeeignet:

Nagestangen, Drops und alle anderen Leckereien, welche Sie im Zoofachgeschäft angeboten bekommen eigenen sich nicht für Chinchillas. So sehr uns die bunte Verpackung auch reizt, es ist nicht gesund für die Tiere. Nüsse, Kerne, Getreide eignen sich nur bedingt, der hohe Stärkeanteil im Getreide kann nur schwer im Darm aufgeschlossen werden, Nüsse und Kerne sind sehr fetthaltig und könnten zu Übergewicht führen. Mischfutter ist für Chinchillas umstritten, allerdings gibt es neue Versuche in denen ein Mischfutter aus Kräuterpellets, Amaranth und Trockenkräutern gereicht wird - die Futtermittelakzeptans ist recht hoch und das Futter wurde gut vertragen.

Altes, hartes Brot ist eher ungeeignet, es nutzt dem Zahnabrieb der Schneidezähne kaum, zu den Backenzähnen gelangt das Brot nur noch als aufgeweichter Stärkebrei, es nutzt also dem Backenzahnabrieb nicht. Brot enthält zu viel schwer verdauliche Stärke und oft auch Konservierungsstoffe, Backtriebmittel und Salz, somit ist es für Chinchillas schwer verdaulich. Außerdem finden sich auf altem Brot oft Schimmelsporen. Es sollte deshalb eher nicht verfüttert werden.

Das Salzstangen und andere Menschenleckereien nicht in den Chinchillamagen gehören, versteht sich eigentlich von selbst, leider raten aber immer noch einige selbsternannte Experten dazu, solche Dinge zu verfüttern.

Futterzusätze

Salzlecksteine sind überflüssig bis ungünstig. Ein gesund ernährtes Tier bekommt seine Salze und Mineralien über das Futter (Kräuter!), es benötigt keine billigen Kochsalze. Salzlecksteine sind sogar mitunter gefährlich, wenn ein Tier zu viel dran leckt oder sie sogar annagt kann es zu einer Natriumchloridüberversorgung kommen, eine Folge wären starke Nierenprobleme, sollte ein Stein ganz verzehrt werden, kann es schlimmstenfalls zu Nierenversagen und somit zum Tod des Tieres führen. Salzlecksteine die mit Mineralien und anderen Spurenelementen versetzt sind, können zu einer Nitratüberversorgung führen. Sollten die Tiere nur selten am Stein lecken ist dieser ungefährlich, aber benötigt wird ein Stein bei einer ausgewogenen Ernährung nicht.

Kalksteine bestehen zum größten Teil aus Kalzium, aber auch aus unbekannten Zusätzen welche den Tieren wohl gut schmecken. Nagen die Tiere zu sehr daran (meist aus Langeweile), führt das zu einer zu hohen Kalziumresorption, (Kalzium/Phosphorungleichgewicht) was zu Harnsteinbildung und zu Organverkalkung führen kann. Ein gelegentliches Nagen am Kalkstein schadet nicht. Oft werden Ytong /Gasbeton Steine empfohlen, aber aufgrund der nicht genau deklarierten Zusatzstoffe möchten wir davon eher abraten.

Eine zusätzliche Vitamingabe ist bei einem artgerecht ernährten und gesunden Chinchillaüberflüssig. Eine Überdosierung kann zu Krankheiten führen, es gibt kaum Präparate, die speziell auf Chinchillas zugeschnitten sind. Werden Tropfen über das Wasser verabreicht ist keine korrekte Dosierung möglich (das eine Tier trinkt zu viel, das andere Tier zu wenig). Außerdem verlieren die Vitamine bei Lichteinfall und Wärme sehr schnell (oft innerhalb weniger Stunden) ihre eigentliche Wirksamkeit. Im Sommer kann das Wasser mit Vitaminpräparaten sehr schnell verderben und das Tier wird krank.

Wichtig

Beim Futter ist weniger oft mehr. Wechseln Sie die Pellets nur selten gegen eine andere Sorte und dann nur sehr langsam. Mischen Sie bei einem Wechsel das neue Futter in langsam steigender Konzentration in das alte Futter. Chinchillas sind allerdings echte Feinschmecker - sind sie einmal an ein Futter gewöhnt, das ihnen gut schmeckt, dann sind sie nur schwer von einem anderen Futter zu überzeugen.

Wenn Sie Ihr Futter im Zooladen aus der Futtertheke kaufen, fragen Sie unbedingt nach, wie lange es schon gelagert wird. Chinchillafutter ist nicht unbegrenzt haltbar, sondern bereits nach maximal 3 Monaten abgelaufen. Es sollte dann auch nicht mehr verfüttert werden.

Fragen Sie auch nach der Zusammensetzung.