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Erfahrungsbericht Myxomatose

Ein Bericht von Ann-Helen Dierkes

Vergangenen Mai habe ich zwei namenlose Kaninchenweibchen aus Wohnungshaltung übernommen. Sie kamen von einer privaten Pflegestelle, wo sie aus der Urlaubspflege nicht mehr abgeholt wurden. Sie schienen auf den ersten Blick gesund und sollten sich erst einmal eine Woche im Garten einleben, bevor sie geimpft werden sollten. Die beiden erkundeten bereits am ersten Tag den Garten, wo dieses Foto entstand.

Vor der Myxomatose

Der Widder - ich bin noch nicht einmal dazu gekommen, ihnen Namen zu geben - erwies sich direkt als Ausbrecherkönig. Innerhalb der ersten Woche wurden die Ausbruchversuche immer weniger und ich dachte, das Tier würde sich langsam eingewöhnen. Nach ein paar Tagen fiel mir auf, dass der Widder immer die Augen zukniff. Da aber Wochenende war, und ich auch keinen Grund für einen Besuch beim Not-Tierarzt sah, wartete ich ab. Schließlich saß das Tier nur noch in der Ecke, fraß aber weiterhin völlig normal. Später waren die Augen deutlich zugeschwollen, so dass ich am Montag mit einer schlimmen Ahnung direkt zum Tierarzt gefahren bin. Dieser diagnostizierte sogleich Myxomatose. Nicht nur die Augen waren bereits zugeschwollen, sondern auch die Ohren und der Geschlechtsbereich waren dick angeschwollen. Der arme Widder musste eingeschläfert werden!

So sah er kurz vor dem Einschläfern aus:
Nach der Myxomatose

Das zweite Weibchen wurde notgeimpft und das Zittern um sie begann. Aber zum Glück hat sie sich nicht angesteckt, vermutlich, weil die beiden sich nicht so gut verstanden und sich nicht gegenseitig abschleckten. Sie starb aber wenig später trotz direkter Behandlung an Kokzidien. Dies zeigt auch die Wichtigkeit einer Quarantäne, da ich noch zwei weitere Kaninchen hatte. Ich hab dann Kontakt mit der Pflegestelle aufgenommen, die mir mitteilte, dass in dem Park in der Nähe, in dem sie mit ihrem Hund spazieren ging, etliche erkrankte Kaninchen zu finden waren. Trotzdem war nicht geimpft worden...!Entweder hat der Hund oder aber seine Besitzerin über die Schuhe die Myxomatose eingeschleppt oder aber Mücken/Fliegen sind durch Fenster in die Wohnung gelangt.

Ich kann nur jedem Besitzer dazu raten, seine Tiere gegen Myxomatose und RHD zu impfen, egal ob sie draußen oder aber in der Wohnung leben. Denn diese Krankheiten sind nicht nur qualvoll für das eigene Tier, mit jedem infizierten Kaninchen ergibt sich eine neue Quelle, von der aus die Seuche entweder direkt auf Partnertiere oder aber über Insekten auf weiter entfernte Tiere übertragen werden kann.

Mehr Informationen zu Myxomatose finden Sie hier: Myxomatose beim Kaninchen. Mehr Informationen zu RHD finden Sie hier: RHD beim Kaninchen.

Dieser Erfahrungsbericht, sowie die Fotos wurden uns freundlicherweise von Ann-Helen Dierkes zur Verfügung gestellt. Der Text und die Bilder stehen unter ihrem Urheberrecht! Es ist nicht erlaubt, Text und/oder Fotos ungefragt zu kopieren oder Fotos direkt zu verlinken. Fragen zum Text können Sie direkt an Frau Dierkes richten, unter der Maialdresse: Ann-Helen@gmx.de