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Verletzungen am Schwanz

Die Schwanzhaut der Ratten reißt sehr leicht wenn die Ratte am Schwanz festgehalten wird, sich einklemmt oder im Rangkampf verletzt. Die Schwanzhaut reißt dann an verschiedenen Stellen ringförmig ein, lößt sich oder geht am Ende des Schwanzes ganz ab. Mitunter ist dann nur noch das Schwanzskelett sowie ein wenig Gewebe zu sehen. Schlimmstenfalls reißt der Schwanz ganz ab, wenn die Wirbel getrennt werden. Nach dem Abriss am Schwanzende blutet das Schwanzende meist nur sehr kurze Zeit, dafür aber sehr heftig. Es bildet sich dann nach einiger Zeit eine schützende Blutkruste. Nach einigen Stunden trocknet das verletzte Ende langsam aus. Mit der Zeit wird das Schwanzende schwarz, die vertrockneten Skeletteile fallen irgendwann (meist innerhalb von 1 - 2 Wochen) ab. Bei Schwanzabrissen oder Quetschungen in höheren Bereichen des Schwanzes kommt es zu Blutstau und mitunter zu absterbendem Gewebe im Schwanz.

Selbstverständlich ist mit so einer Verletzung unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen!

Der Tierarzt wird die Ratte mit einem Schmerzmittel versorgen, denn so ein Schwanzabriss ist schmerzhaft. Metacam reicht meist aus und wirkt zusätzlich entzündungshemmend. Ein Verband ist häufig nicht möglich, da die Ratten den Verband abnagen.

Ist nur das Schwanzende bis zum 5. Wirbel betroffen, ist eine Amputation nicht nötig und sogar häufig nicht sinnvoll. Bei so kleinen Hautabrissen ist übliche Behandlung tatsächlich, die Wunde austrocknen zu lassen. Ist das Schwanzende abgestorben und schwarz, verursacht es keine Schmerzen mehr, denn die Nerven sind ebenfalls abgestorben. Das vertrocknete Ende des Schwanzes fällt irgendwann ab oder wird von der Ratte selbst abgenagt.

Ist der Schwanzabriss über eine größere Fläche oder weiter oben zum Schwanzansatz erfolgt, dann ist es häufig nötig das Schwanzende chirugisch zu entfernen. Der Schwanz wird über der Verletzung abgetrennt/amputiert. Nur ein wirklich guter Chirurg ist in der Lage an der richtigen Stelle zwischen den Wirbeln zu trennen, alle Schwanzwirbelreste und Knochenreste richtig zu entfernen und die Wunde dann auch noch gut zu vernähen. Durch diese OP wird die Wunde vergrößert, was eigentlich nicht erwünscht ist und das Infektionsrisiko hebt. Die Wirbelsäule wird möglicherweise an der falschen Stelle getrennt (was zu großen Schmerzen führt). Amputationen sind nicht selten von Infektionen begleitet und die Narkose für die OP schwächt die ohnehin stark gestressten Tiere. Es sollte also nur amputiert werden, wenn eine natürliche Abheilung aufgrund der Schwere der Verletzung nicht möglich ist.

Die Ratte wird mit einem Antibiotium (z. B. Chloramphenicol oder Enrofloxacin) versorgt um eine aufsteigende Infektion durch über den Wirbelkanal zu verhindern.

Eine Salbenbehandlung ist für gewöhnlich nicht sinnvoll. Salben weichen die Wunde auf und verhindern so, dass sich eine schützende Blutkruste bildet. Die Blutkruste über einer Wunde ist allerdings ein natürlicher und sinnvoller Schutz vor Infektionen.

Abgerissene Schwanzspitze:
abgerissener Rattenschwanz

abgerissener Rattenschwanz